Die Mädels haben für Montag, den 29. Dezember, einen Beauty-Tag in Calangute geplant. Also mache ich es mir am Strand gemütlich. Schwimmen, erstmals mit dem Laptop im Fisherman Beach Shack was arbeiten, lesen und mit den Russen Volleyball spielen. Abends treffen wir uns mal wieder bei Brittos und ich freue mich auf den Nachtisch. Leider sind die Baba Rum Choclate-Teile – die wie Glocken aussehen – nicht mehr im Angebot, gibt es nur zu Weihnachten. Stattdessen ordere ich „Hazelnut Choclate“, kleine Toffees aus Schokolade und Nüssen, die alle begeistern.
Am Dienstag fahren Manu, die Jungs und ich gleich nochmal nach Calangute. Nach einem Essen im Leaf und Geldtausch zum aktuell wieder sehr guten Kurs von 67,40 heißt das Ziel: Schmuck kaufen. Dabei zeigt es sich, dass wir den tibetischen Markt direkt am Kreisverkehr bzw. der ersten Bushaltestelle in Calangute besser meiden. Perlen sind unecht und auch das als „german silver“ vermarkete Silber ist nicht echt, was sich spätestens nach einigen Monaten deutlich zeigen soll.
Stattdessen suchen wir eine tibetische Boutique auf, deren Besitzerin uns als sehr korrekt empfohlen wird: „Tibetian Shop – Handcraft & Silver Jewellery“ von Frau Kanga, etwa 50 Meter vom Leaf entfernt auf der linken Seite (also einfach die Straßenseite lang, wo uns der Bus in Calangute herauslässt). Auf der Karte steht Shop No. 3, Petrol Pump, Calangute Beach Road. Wir schauen uns einiges an, handlen ist nicht, aber Mengenrabatt. Ich kaufe für 50 Euro Schmuck, der in Deutschland ein Mehrfaches kosten würde, alles Geschenke für Frau und Töchter: Vier Halsketten mit schönen Anhängern, zwei Paar tolle Ohrhänger und drei Armreifen, genug für die Geburtstage und Weihnachten 2009 *g*. Auch die anderen gehen nicht ohne Geschenke raus.
Anschließend geht es wieder zurück. Mohini feiert am Shack ihren vierzehnten Geburtstag. Neben indischem Essen gibt es Spaghetti, unter anderem mit einer Basilikum-Tomatensoße. Ich merke, dass ich total darauf geiere. Nudelnnudelnnudeln. Keine Lust auf indisch. Oh mein Gott, ich sehne mich nach heimischer Küche. Endlich wieder etwas essen, wo mir nicht Dutzende Gewürze um die Ohren fliegen, vor allem nicht die Vielzahl an indischen. Zuhause esse ich jede Woche vom leckern Thai oder Vietnamesen, koche kreativen Fusion Food oder von Manu mal etwas gutbürgerliches. Die Abwechslung. Hier genieße ich das leckere Essen, aber langsam wird es mir zu einseitig. Ich könnte mich in der indischen Küche wälzen, aber langsam beginne ich von anderen Dingen zu träumen. Reisen ist toll, aber Heimkommen nicht minder 🙂
Es gibt ein Feuerwerk, die obligatorische Torte von Britto’s und anschließend gehen wir ins Mambo. Beaula hatte einerseits Recht: Man muss Eintritt zahlen, während wir in ihrer Begleitung so reinkommen. Aber die Angaben waren wieder mal übertrieben: Nicht 30 oder 40 Euro, sondern 800 Rupien, also ca. 12 Euro. So wird das Ganze schon realistischer. Für 50 Rupien gibt es einen Billardbon und ich spiele mit den Jungs ein wenig.
Die anderen finden wir danach bei einem Bull Riding. Besoffene Finnen – lustig drauf und auch strack richtig sympatisch – versuchen es immer wieder, klammern sich fest, vorwärts, rücklinks oder wie auch immer und sichern sich zahlreiche Sympathiepunkte beim Publikum, auch wenn sie keine Chance gegen den Mann mit dem Steuerknüppel haben. Auch Werner probiert es und hält ca. 45 Sekunden durch.
Ich versuche mit Manu zu tanzen. Der eigentliche Discobereich ist stark gekühlt, aber mittlerweile erträglich dank der vielen Tänzer. Aber es ist so gut wie kein Platz zum Tanzen. Noch nie in meinem Leben wurde mir in so kurzer Zeit so viel auf die Füße getreten – und ich trage nur Flip Flops. Wir geben auf und gehen heim, mittlerweile geht es sowieso gegen ein Uhr. Welche Ironie: Ich bin auf Goa, aber wirklich abtanzen ist einfach nicht möglich.