Teil 5 der Radtour Allgäu – Adria: Mit dem Rad durch Slowenien. Vom Wurzenpass über den Vrsic-Paß zum Triglav, hinein in das Soca-Tal und Bovec, nach Lokve ins Gebirge und durch Sloweniens Karst.
Mittwoch, 21.August: Vom Wurzenpaß zum Triglav
Mein Hotel in Podgoren war (und wird) mit 40,- die teuerste Übernachtung der Reise sein, dafür schlag ich beim Frühstück heftig zu – ich glaub, die dürfen nach meine Abreise Konkurs anmelden. Nun, es steht ja heut noch der Vrsic-Paß an, über den ich den Triglav-Gebirgsstock überqueren will, da darf ich ruhig ein paar Kohlehydrate zu mir nehmen.
Die Berge haben sich noch ein paar Wolkenfetzen angezogen, aber ansonsten strahlt die Morgensonne, was das Zeug hält. Rauf auf den Bock, es geht weiter!
Erster Stopp schon nach 2 km am Ursprung der Save, die 940 Kilometer später als breiter Fluß bei Belgrad in die Donau münden wird. Die Quelle ist ein wunderschöner, großer und von Seggen und kleinen Büschen begrenzter Teich mit wirklich glasklarem Wasser, in dem sich deutlich die Schatten der langsam herumschwänzelnden Forellen auf dem Sandgrund abbilden. Im Morgenlicht schimmert sie leicht smaragdfarben, wie ein Edelstein. Ein schönes Frühstücksplätzchen. Wenn ich nicht so vollgefressen wär.
Hinter dem Wintersportort Kranjska Gora, der auch jetzt im Sommer etwas trublig ist, folgt der schöne Jasna-See, und danach eines der eindrucksvollsten Gebirge, die ich in Europa je zu Gesicht bekommen habe: das Triglav-Massiv.
Dieses Bergmassiv ist Sloweniens einziger Nationalpark, aber was für einer! Ein phantastisches Gebilde aus hellem Kalkgestein mit zackigen, schroffen und steilen Gipfeln und Felsformationen, durchzogen von tiefen Schluchten und Canyons. Und – es ist auffällig anders als die Alpenketten, die ich bisher auf dieser Reise überquert habe. Ein Bild aus rauher Wildheit, das mir ein staunendes „Boah“ aus der Kehle entlocken läßt. Erst recht jetzt unter diesem tiefblauen Himmel Sloweniens. Da will ich hinauf.
Davor liegt der Vrsic-Paß.
Ja, der Vrsic-Paß. Vor 30 Jahren hatt ich den schon mal mit dem Auto überquert und war von der Berglandschaft so überwältigt, daß ich mir damals geschworen habe, hierher wieder zurückzukehren und mit etwas mehr Zeit im Gepäck den Paß und seine Umgebung in Ruhe zu betrachten. Und jetzt erfüll ich mir diesen Traum, der schon seit Jahren in meinem Hirnkastel für Unruhe sorgt. Besser spät als nie.
Kehre um Kehre nach oben – hinter jeden Biegung was Neues. Majestätisch ragen die felsigen Berge empor, allen voran der wuchtige Vitranc, Kranjska Goras Hausberg, ein Mords-Brocken mit einem Felsloch unterhalb des Gipfels. Kiefern und Lärchen spenden angenehmen Schatten, während ich die Serpentinen, an jeder Kurve mit Kopfsteinpflaster versehen, hochtrete. Tief unten plätschert ein Bach in einem steilen Felstal, der Straßenrand hat sich mit blauem langstieligen Enzian geschmückt. Eine russische Kapelle erinnert an die vielen russischen Kriegsgefangenen, die im 1.Weltkrieg die Paßstraße gebaut hatten und von denen tausende dabei umkamen. Unglaublich, daß sich in dieser wunderschönen friedlichen Landschaft die Leute vor nicht mal 100 Jahren die Köpfe eingeschossen haben.
Die Strecke ist zwar recht steil – gelegentlich sind mal 16% angezeigt -, aber kein Vergleich mit dem Kampf am Wurzenpaß von gestern. Es geht halt langsam voran, Meter für Meter komm ich nach oben. Die phantastische Bergwelt entschädigt für jeden Schweißtropfen.
Der Nadelwald weicht allmählich zurück und macht Latschenkiefern Platz. Dann bin ich oben, auf dem Vrsic-Paß, 1.611 m, fast auf den Tag genau wie damals vor 30 Jahren, mitten im Triglav-Gebirge. Woa, was für eine Bergpracht! Scharfgratige wilde Felsberge aus blendend hellem Kalkstein, schroff und steil und zerfurcht und wild, geformt zu riesigen Kegeln und Pyramiden und gigantischen mächtigen Gipfelbrocken, von tiefen Schluchten und Tälern durchzogen, und zu ihren Füßen, quasi als Kontrast zu dem hellen Fels, grüne sanfte Bergwiesen und dunkle Kiefern- und Fichtenwälder.
Auch wenn die Filme weiter südlich gedreht wurden: das hier ist Winnetou-Landschaft pur. Man meint, jeden Moment den Apachenhäuptling auf seinem Rappen ums Eck reiten zu sehen. „Winnetou grüßt seinen Blutsbruder Old Shatterhand.“. Jetzt könnt ma schön die Karl-May-Filmmusik einblenden. Die paßt sowieso ganz gut hierher.
Andere Tourenradler treffen ein, man begrüßt sich, macht zusammen Fotos mit Fahrrad neben dem Paßschild, tauscht Tipps und Geschichten aus und trinkt ein gemeinsames Bier draußen vor der Hütte neben dem Paß. Na ja, Hütte…ist eher ein Haus mit Durchgangswirtschaft, dafür mit traumhafter Aussicht auf die Berggrate und das Soca-Tal weit unten.
Ich selber radle 2 km zurück und 80 Höhenmeter bergab, weil mir die Hütte Erjavceva Dom, die sich dort in einen kleinen Fichtenhügel gleich neben der Straße reinkuschelt, besser gefällt.
Ruhig ist es hier, als sich die Nacht hereinschleicht. Kaum ein Wind geht, nur irgendwo unten rauscht ein Bergbach. Heute ist Vollmond, aber um den zu sehen, bin ich auf der falschen Seite. Schad. Was tun? Gar nicht lang rumfackeln, Fahrrad schnappen und rauf auf den Paß. Ab und zu darf man auch sowas Verrücktes machen.
Oben genehmigt sich der Mond noch etwas Zeit mit seinem Erscheinen. Aber dann wird die Felslandschaft wie auf magische Weise immer heller, und schließlich schwebt der Erdtrabant über einen Berggrat, wie eine große weiße Kugel, und wirft sein Licht auf das Gebirge und läßt es hell aufleuchten. Formen verändern sich, Licht und Schatten schaffen eigene Kontraste in die Landschaft. Als würde der Triglav zu leben beginnen. Es ist so hell, daß man ein Buch lesen könnte. Und, obwohl das Bild so bombastisch ist, – es ist still. Was für ein Schauspiel!
Donnerstag, 22.August: Triglav und das Soca-Tal
Den Morgenkaffee genehmig ich mir noch an der Hütte, aber Frühstück gibt’s oben am Paß, auch wenn’s noch etwas frisch ist. Natürlich Panorama-Müsli, mit Blick auf die Berge und das Soca-Tal vor mir.
Eigentlich könnt ich jetzt die Ohren anlegen und 20 km durchgehend bergabrauschen – aber Pustekuchen, ständig wird ich ausgebremst, weil es irgendwas Tolles zu sehen gab: an jeder Kurve eine Hammer-Aussicht auf den Triglav und seine Berge ringsum, auf fast senkrechte Felstürme und verborgene Schluchten; ein dunkler Stollen aus dem 1.Weltkrieg, der erforscht werden will; kleine friedliche Weiler mit alten Bauernhäusern; und vor allem das zauberhafte Flüßchen, die Soca.
Die Soca schneidet ein anfangs enges, bald jedoch breiter werdendes Tal von Nord nach Süd in das Massiv des Triglav-Gebirges. Sie entspringt in einem Seitental unterhalb des Vrisc-Passes, doch wer dort rauschende Fluten erwartet, wird von einem breiten, hellen Geröllbett begrüßt: der poröse Kalkstein gestattet ihr nur einen kurzen, wenn auch wunderschön plätschernden Oberlauf von knapp 200 m zwischen hellen Schluchtwänden, dann versickert sie im Boden. Hört auf zu fließen und ist einfach mal so weg.
Und tritt ein paar Kilometer weiter auf mysteriöse Weise wieder ans Tageslicht. Ab jetzt prägt sie das Gesicht eines langen Tales, das nach ihr benannt wurde und das Triglav-Gebirge von Nord nach Süd durchschneidet, um irgendwann bei Triest in die Adria zu münden. Sie wird für eine ganze Weile meine Begleiterin, mit ihrem glasklaren, smaragdfarbenen Wasser, das sich mal durch eine enge Klamm zwängt und mal in einem breiten Kiesbett vor sich hinmurmelt. Eingerahmt wird sie von Wiesen, Feldern, Galeriewäldchen und Obstbäumen, an denen dick die Zwetschgen hängen. Links und rechts, etwa 1000 m über dem Tal, bewachen mächtige Bergzüge ihren Lauf, als immer noch imposante Erscheinungen, auch wenn sie allmählich niedriger werden und ihre Höhenzüge abgerundeter und die Grate nicht mehr die Scharfkantigkeit des Triglav-Massivs besitzen.
So schlängelt sich die Soca nach Süden. Und ich schlängel gemütlich auf einer gut ausgebauten Straße mit, unter dem sommerblauen Himmel Sloweniens. Jeder Meter will erlebt werden. Das ist Genußradeln pur. Willkommen in einem der schönsten Täler Europas.
Das kleine Städtchen Bovec, mein Tagesziel, bildet das touristische Zentrum im mittlerweile breiten Soca-Tal, in erster Linie für Outdoor-Freaks: zum Paddeln und Wildwasser-Fahren, Wandern, Mountainbiking, Canyoning, Felsklettern undundund. Man findet hier mehrere Campingplätze, eine gute Infrastruktur mit Supermärkten, Bäcker, einen Dönerladen, Eisdiele und einem Internet-Cafe.
Freitag, 23.August: Pausentag in Bovec
Um die Umwelt nicht über Maßen zu belasten, hab ich heut einen Wäschetag eingelegt. Außerdem wird mal das Zelt geputzt, was jedoch für die Katz war (siehe folgender Tag). Und der Reisebericht ins Internet gestellt und Futter für morgen eingekauft, denn da verlaß ich kurz mal die ausgetretenen Pfade für die weniger bekannte Bergregion Trnovski Gozd, die in meinem Reiseführer keine Erwähnung fand und mich daher neugierig macht und von der ich aber auch nicht weiß, wie’s dort aussieht, wo ich übernachten kann und wo ich Eßbares finde, denn meine Fähigkeiten zur Jagd auf Rot- oder Schwarzwild beschränken sich auf ein winziges Minimum…
Samstag, 24.August: von der Soca nach Lokve ins Gebirge
Meine Planung, morgens um 8 Uhr schon loszuradeln, kann ich in den Papierkorb kippen: nachts hat sich ein heftiges Gewitter über dem Tal entladen, mit jeder Menge Regen und wegen dem Geblitze und Gedonnere dementsprechend wenig Schlaf. Das Zelt ist jetzt am Morgen batschnaß und dreckig noch dazu. Mist. Die Trocknerei nimmt einen Haufen Zeit in Anspruch, drum komm ich erst am späten Vormittag los. Die Zeltreinigung von gestern hätt ich mir sparen können.
Gemütlich geht es parallel zur Soca weiter Richtung Süden. Im weiten Tal wird viel Landwirtschaft betrieben, Kuh- und Schafweiden wechseln sich mit Getreidefeldern und Obstbäumen ab, immer wieder durchquer ich hübsche Dörfer mit geraniengeschmückten Häusern. Das Flüßchen ist immer noch so herrlich smaragdgrün und klar und schlängelt sich, begleitet von sommergrünem Ufergebüsch, zwischen weißem Fels und Kies hindurch.
Im schmucken Städtchen Kobarid mach ich im kühlen Schatten Mittagspause mit Gulasch und Radler (ja, das heißt hier wirklich so!). Wunderhübsch liegt es an einer engen Talstelle, mit hübschen Häusern und Gärten und den ersten Fächerpalmen, charmant und friedlich. Kaum zu glauben, daß hier auf den Berggipfeln vor knapp hundert Jahren einer der blutigsten Stellungskriege der Menschheit tobte… Irgendwie bin ich ganz froh, daß ich in der heutigen Zeit lebe.
Die Sonne grinst kräftig von oben, als ich meine Fahrt fortsetze. Auf einer Steinbrücke über über die grünklar schimmernde Soca, die sich hier durch eine enge Felsschlucht hindurchquetscht , und weiter über Nebenstrecken Richtung Süden, vorbei an Kuhweiden, Feldern, Pflaumen- und Walnußbäumen und durch nett rausgeputzte Dörfer. Echt: Slowenien gefällt mir.
Bei Tolmin weitet sich das Tal, ab hier ist die Soca tiefer und hat eine moosgrüne Farbe angenommen; hier tuckert auch das erste Ausflugsschiffle vorbei. Schließlich verlaß ich den Flußlauf, der hier nach Südwesten abbiegt. Für mich kommt jetzt die große Unbekannte, denn mein Weg führt mich von 200 m auf 1000 m hinauf in das Trnovski Gozd-Gebirge, die große Unbekannte, siehe oben.
So strampel ich über eine etwas eintönige, lange Straße durch dichten Wald bergauf. Eintönig, deswegen, weil sie sich ewig hinzieht und man außer Laubbaum und Straße nix sieht.
Nach 13 km erreich ich ein saftig grünes Hochtal mit einzelnen Gehöften, das mich irgendwie ans Allgäu erinnert. Die Sonne verkriecht sich langsam hinter den Waldbergen hier oben. Ob ich mein Ziel, den Ort Lokve, noch vor Dunkelheit erreiche? Hm. Der Ort ist zumindest auf meiner Karte drauf, ich hoff, daß er nicht nur aus drei leerstehenden Häusern besteht. Weiterfahren oder hier einen Platz zum Pennen suchen? Im letzten Dorf des Hochtals erkund ich mich nach der weiteren Straßenführung. Nein, hier gibt es keinen Campingplatz, aber in Lokve hat’s ein kleines Hotel. Nein, es ist eigentlich nicht mehr weit, nur noch 4 km, aber es geht steil bergauf über eine schottrige Forststraße. Ja, dort oben gibt es ein kleines Hotel. Ja, man kann theoretisch auch im Wald übernachten, aber da gibt es Bären.
Bären? OK. Der Bär geht den Menschen normalerweise aus dem Weg. Trotzdem hab ich ein mulmiges Gefühl, als ich die Forstpiste keuchend hinaufgurke. Zum einen ist’s schon recht finster hier im Wald, zum anderen komm ich auf dem feinen Schotter wegen der kontinuierlichen Steigung von 10 % nur langsam voran. Immer wieder sinkt das schwerbepackte Fahrrad im Kies ein, und ich schimpf dann wie ein Rohrspatz. In Kanada hab ich im Bärengebiet immer die Fahrradklingel betätigt oder gesungen oder laut etwas erzählt, um die Bären rechtzeitig auf mich aufmerksam zu machen, damit sie nicht überrascht werden. Ob das beim europäischen Braunbär auch funktioniert? Anscheinend schon – Meister Petz wagt sich vermutlich wegen meiner deftigen schwäbischen Flüche nicht in meine Nähe.
Ich freue mich, als endlich die Lichter von Lokve, das sich als kleines Skiresort und Anlaufstelle für slowenische Hängegleit-Freaks herausstellt, vor mir leuchten. Heut gönn ich mir das Hotel hier oben; mit 19,-ist es sogar günstiger als eine Schweizer Jugendherberge.
Sonntag. 25.August: Sloweniens Karst
Die Sonne strahlt vom tiefblauen Himmel. Aber erst ab 8000 m Höhe. Ich bin nur auf 1000 m, und zwischen mir und dem Himmelsgestirn steht eine dicke Regenwolkenbank, aus der es unablässig tröpfelt, als ich in den Morgen hinein starte. Durch eine Bergwaldlandschaft, die stark an den Bayerischen Wald oder den Schwarzwald erinnert.
Kurzer Abzweig zu einer Eishöhle. Das ist eine saukalte Felshöhle in einem großen, schattigen Karsttrichter, mit uraltem Schnee und Eis aus der letzten Eiszeit vom Eingang bis ins dunkle Innere hinein, fast wie ein Mini-Gletscher. Durch die geografische Lage auf von 1100, dem tiefen kühlen Trichter und eine dichte Baumkrone ist sie vor den Temperaturen des Sommers geschützt. Ihr Eis baute man bis zur Erfindung des Kühlschranks hier ab, transportierte es nach Triest und Venedig und angeblich sogar bis nach Ägypten.
Eine ganze Weile radel ich über Forstwege und kleine Straßen durch diesen Hochwald. Der Regen hört auf, aber es ist doch noch recht frisch. Dann folgt eine astreine Abfahrt: von den kühlen Gebirgshöhen saus ich in unzähligen Kurven 800 Höhenmeter bergab ins Vipava-Tal, mit phantastischen Ausblicken auf weiße Felshänge, die sich hinter Eichenhainen erheben, und den Karst. Ja, hier beginnt er, der Karst, nach dessen Name Geologen weltweit ähnliche Bodenformationen bezeichnen: eine Landschaft, mal karg, mal grün, mit felsigem Boden aus weichem, durchlässigen Kalkstein, löchrig, voller Grotten und Höhlen und Schluchten und Dolinen.
Unten angekommen stell ich fest, daß es ganz schön warm ist, ich definitiv zu dick angezogen bin und wieder auf „Sommer“ umschalten kann: T-Shirt, kurze Radlerhos und Sandalen statt Turnschuh. Das liebliche Vipava-Tal überrascht mich: mit seinen sanften Hügeln und Weingütern und Zypressen erinnert es an die Provence, nur halt ohne Lavendel. Der Wein hier ist echt nicht von schlechten Eltern. Überall wachsen Obst und Gemüse, die verwinkelten Dörfer sind mit Blumen geschmückt. Toll!
Es ist schon der Hammer: innerhalb kürzester Zeit erreichst du in diesem kleinen Ländle komplett verschiedene Landschafts- und Vegetationszonen. Grad radelte ich noch dick eingemummelt im alpinen Bergwald rum, und keine Stunde später steh ich unten in einem milden sonnenverwöhnten Tal, das durchaus den Charakter „mediterran“ in seinem Namensschild tragen darf.
Hier zu radeln macht richtig Spaß. Die Steigungen bleiben moderat, der Verkehr auch, die Luft ist weich und warm, und ich nehm mir viel Zeit, um die Augen schweifen zu lassen. Genußradeln halt.
Wie’s halt so is, bleibt’s net immer so: abends erwisch ich die Ausläufe eines Gewitters. Also wieder Regenzeug drüber. Am Campingplatz hinter Skocjanska Jame schaufel ich mir erst mal einen leckeren slowenischen Eintopf rein, bevor ich im Dunkeln das Zelt aufbaue – der Platz ist eine riesige Wiese ohne Licht…
Nachts donnern mehrere Gewitter über’s Land. Dauernd blitzt’s und kracht’s, an Durchschlafen ist nicht zu denken. So wälz ich mich permanent im Schlafsack rum in der vergeblichen Hoffnung, daß draußen bald a Ruah is.