Am 11. Juni ist Anstoß für die erste Fußball Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden. Südafrika bereitet sich derzeit fieberhaft auf das Großereignis vor, damit die WM 2010 ein voller Erfolg wird. Trotz aller Bedenken wurden die Stadien und anderen Baumaßnahmen rechtzeitig fertiggestellt. Einem einzigartigem Fußballfest steht also nichts mehr im Wege. Nicht nur die eingefleischten Fußballfans können sich auf ein neuerliches Sommermärchen freuen, wenn Deutschland in der Vorrunde auf Australien, Serbien und Ghana trifft und sich als Gruppenerster oder -zweiter für das Achtelfinale qualifiziert.
Ganz Deutschland wird mit der Fußball WM 2010 wieder ein einzigartiges Fußballspektakel erleben, das auf zahlreichen Großleinwänden beim sogenannten Public Viewing oder auf den heimischen Fernsehern verfolgt werden kann. Die Fans vor Ort erwartet jedoch eine ganz besondere und unvergessliche Fußball Weltmeisterschaft, denn Südafrika wird gerne auch als die „Welt in einem Land“ umschrieben.
Und das nicht ohne Grund. Südafrika hat mit seinem Mix aus verschiedenen Kulturen und einer unbeschreiblichen landschaftlichen Vielfalt für jeden etwas zu bieten. Nur wenige Länder dieser Erde sind so aufregend und abwechslungsreich wie das Land am Kap. So gibt es z.B. allein im Table Mountain Nationalpark bei Kapstadt mehr verschiedene Pflanzenarten als in ganz Großbritannien. Damit ist die Kapflora das kleinste der sechs kontinentalen Pflanzenreiche der Erde. Auch die Tierwelt weiß zu beeindrucken. In den unzähligen Nationalparks und Wildschutzreservaten haben Elefanten, Löwen, Leoparden, Büffel, Nashörner, Nilpferde, Giraffen, Affen, Zebras, Vögel und viele andere Tierarten eiinen sicheren Lebensraum gefunden.
Sonnenanbeter finden Ruhe und Entspannung an den zahlreichen Traumstränden entlang der 2500 km langen Küste des Landes. Abenteurer machen sich in den Nationalparks Südafrikas auf die Suche nach wilden Tieren, darunter die berühmten Big 5, zu denen der Löwe, der Büffel, der Elefant, der Leopard und das Nashorn gehören. Auch Kulturfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Durch den Einfluss der multikulturellen Bevölkerung hat sich eine kulturelle Vielfalt entwickelt, die nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent seinesgleichen sucht. Das spiegelt sich nicht nur in den elf offiziellen Landessprachen sondern auch in der südafrikanischen Küche, der Kunst, der Architektur, der Musik, der Religion sowie den Gebräuchen und Traditionen wider.
Neben der facettenreichen Tier- und Pflanzenwelt warten die modernen Großstädte wie Johannesburg und Kapstadt mit einem vielseitigen kulturellen und kulinarischen Angebot auf. Und auch das Nachtleben kommt nicht zu kurz. Ob wilde Partynächte oder stilvolle Abende im gehobenen Weinrestaurant, hier findet jeder das passende Angebot nach seinem Geschmack.
Die WM-Stadt Kapstadt ist nicht nur für den Tafelberg, das Kap der guten Hoffnung und seine Traumstrände sondern auch für seine guten Weine weltbekannt. Vor den Toren der Stadt erstrecken sich die weitläufigen Weinanbaugebiete, die schon den ein oder anderen Spitzenwein hervorgebracht haben. Nicht nur Weinliebhaber sollten sich eine sogenannte Winetasting-Tour unter keinen Umständen entgehen lassen.
Östlich von Kapstadt erstreckt sich die berühmte Garden Route mit ihrer traumhaften Küste und ihren malerischen Städtchen. In der Nähe von Plettenberg Bay können sich diejenigen adrenalinsüchtigen Fußballfans, die die Strecke zur 770 km entfernten WM-Stadt Port Elizabeth mit dem Auto zurücklegen, aus 216 Metern Höhe von der höchsten Bungeeabsprungmöglichkeit der Welt stürzen. Dieser Adrenalinkick der Superlative wird noch lange nach dem Sprung anhalten. Noch vor Port Elizabeth passiert man schließlich Jeffreys Bay, das sich als eines der weltbesten Surfspots einen Namen gemacht hat und wo alljährlich im Juli der Billabong Pro Surf Contest statt findet.
70 km nordöstlich von Port Elizabeth kann man sich im Addo Elephant Park auf die Suche nach Löwen und Dickhäutern machen, bevor es weiter entlang der „Wild Coast“ mit ihren schroffen Felsen und Klippen, grünen Hügeln und romantischen Lagunen nach Durban geht, wo eines der beeindruckensten WM-Stadien erbaut wurde. Das Moses-Mabhida-Stadion wird von einem großen Stahlbogen überspannt, den man mit einer Seilbahn passieren kann und an seinem höchsten Punkt aus 104 Metern Höhe abermals einen Bungeesprung wagen kann. Zudem ist der indische Ozean bei Durban selbst im Winter zum Baden geeignet. Der warme Agulhas-Strom sorgt für eine angenehme Badetemperatur.
Von Durban aus geht es weg vom Meer auf die zentrale Hochebene mit dem Namen Highveld, wo sich die meisten der 9 WM-Städte befinden. So liegen die WM-Städte Bloemfontein, Rustenburg, Polokwane, Johannesburg und Pretoria auf einer Höhe zwischen 1.300 und 1.750 Metern über dem Meeresspiegel.
Im äußersten Nordosten Südafrikas, nur 60 km von der Grenze zu Mosambik, befindet sich die kleine WM-Stadt Nelspruit. Sie gilt als Tor zum Krüger National Park, dem größten und berühmtesten Nationalpark in Afrika. Wer sich auf die Suche nach den Big 5 machen will, der sollte auf jeden Fall während der WM 2010 einen Abstecher in den Krüger machen. Denn gerade im trockenen Winter, wenn die Bäume und Sträucher ihre Blätter verlieren und die Tiere sich an den Wasserstellen sammeln, hat man die besten Chancen für Tierbeobachtungen.
Wer die Chance ergreift und die Fußball Weltmeisterschaft direkt in Südafrika verfolgt, der wird neben einer grandiosen Fußballatmosphäre und tollen Spielen auch ein facettenreiches Land mit einer atemberaubenden Landschaft, unzähligen Kultur- und Freizeitangeboten sowie einer überaus herzlichen Bevölkerung erleben. Wer einmal hier war, den hat das Südafrika-Fieber ohnehin schon gepackt so dass eine Rückkehr in die „Welt in einem Land“ fast schon sicher ist.
Kurzinfo zur Reise nach Südafrika
Wer zur WM 2010 nach Südafrika reisen möchte, der sollte sich auf jeden Fall schon von Deutschland aus um ein passendes Quartier bemühen. Die Unterkünfte in der Nähe von Kapstadt sind schon seit Monaten von großen Veranstaltern vorgebucht. Es wird nur sehr schwer möglich sein, vor Ort eine passende und preiswerte Unterkunft zu finden.
Gerade in Kapstadt und Umgebung wird in der Zeit der Weltmeisterschaft sehr viel Polizei präsent sein. Aber auch die Menschen dort sind stolz darauf, dass gerade ihr Land dafür ausgesucht wurde. Trotzdem sollte man für seine eigene Sicherheit sorgen und nicht leichtsinnig werden. Die Armut ist hier so groß, dass der Eine oder der Andere der Versuchung nicht standhalten kann und einen Überfall versuchen wird. Tagsüber ist die Gefahr relativ gering. Aber am Abend und in der Nacht kann es schon zu gefährlichen Situationen kommen. Auf keinen Fall sollte man allein oder in einer kleinen Gruppe im Freien unterwegs sein. Es gibt genügend preiswerte Taxis, die man von einer Gaststätte aus rufen lassen kann.
Meiden sollte man auf jeden Fall die Gegend um den Hauptbahnhof und auch die Uferstraße. Hier gibt es schon zu normalen Zeiten Auseinandersetzungen zwischen einheimischen Jugendlichen. Sicher ist man eigentlich in den Abendstunden im Hafenviertel Victoria & Alfred Waterfront. Hier kann man sich bei Tag und Nacht aufhalten.
Auf keinen Fall sollte man viel Bargeld und mehrere Kreditkarten bei sich tragen. Lieber alles im Hotel im Safe lassen und nur das mitnehmen, was man auch braucht. Auch Pässe sollte man lieber im Hotel lassen und alternativ ein Kopie des Passes mit sich führen.
Ohne Begleitung sollte man auf keinen Fall die Townships aufsuchen und dann auch nur tagsüber. Diese Wohnstätten der Einheimischen sind überall an den Rändern der Großstädte zu finden.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, der sollte unbedingt die Fenster und Türen geschlossen halten und nicht an einsamen Stellen halten.
Im Rahmen eines Besuchs der Fußball WM 2010 kann man auch Sehenswürdigkeiten in Südafrika anschauen. In Kapstadt und Umgebung sind hier das Kap der Guten Hoffnung, der Tafelberg, Robben Island, Kirstenbosch, die Pinguinkolonie und auch die vielen Strände schöne Spots, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Foto: thx to John Maguire, County Meath, Ireland
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20. Januar 2012 um 15:37
Die Fußball-WM in Südafrika ist vorbei. Als nächstet steht uns die EM in Polen/Ukraine bevor. Machst du dorthin dann auch eine Reise?
Mich würde auch interessieren wie die Hotels und die Infrastruktur so sind.