Früh geht es raus an diesem zweiten Januar, denn wir wollen heute zu einem Strand weiter im Norden: Mandrim Beach. Laut Peter soll es dort recht schön sein. Während die anderen zwei Familien erst einen Gewürzmarkt besuchen, fährt unser Taxi direkt dorthin. Die Hinfahrt ist mit 400 Rupien vergleichsweise günstig und dauert etwa geschätzte 40 Minuten.
Der Zugang zum Strand via Paradise Sea ist bereits wegen Überfüllung gesperrt, also gehen wir bei „End of the World“ herunter und betreten erstmals spezielle indische Holzbrücken. An manchen Stellen fühlt es sich an, als könnte ich jederzeit durch die improvisierte Bretterkonstruktion brechen, während ein unter der Brücke verlaufender Wasserschlauch an mehreren Stellen löchrig ist und das Wasser verspitzt, was weiterhin Zweifel an der Konstruktion weckt. Aber das sind nur die relativen Gefühle eines Menschen aus einem Hochsicherheitsland.
Der Strand enttäuscht uns eher. Wir laufen fast ganz bis herunter, aber finden nichts, was uns jetzt den Eindruck gibt, dass sich die Fahrt gelohnt hätte. Unter einer Reihe einfacher Hüttchen finden wir drei freie Liegen, alles andere ist von Russen belegt. Es gibt zahlreiche attraktive Frauen hier am Strand, und mir fällt wieder einmal auf, dass die russischen Frauen oft tolle Körper haben, aber wenig attraktive Gesichter, da diese meist verkniffen sind. Hier könnten sie einiges von unserem Gastland lernen.
Angenehm ist das Wasser, da frei von Motorbooten. Aber die Strömung ist hier richtig heftig – LiveGuards fehlen jedoch, die habe ich bislang nur in Baga Beach gesehen. Die anderen finden in zwei Schüben zu uns, die Russen – die sich gern Ferienhäuser in Indien zulegen – verziehen sich Stück für Stück, so dass wir irgendwann für jeden eine Liege haben. Dabei stellt sich heraus, dass wir am falschen Strand sind: Peter hat sich beim Namen vertan. Er meinte Mojim Beach. Anne ist bis um den nächsten Felsen unten gelaufen und kann bestätigen: Mojim ist viel schöner. Doch zum Umzug ist es zu spät – einer der letzten Tage der Jungs und der Alzenauer verplant, um dann am falschen Strand zu liegen. Schade, aber so isses.
Vom langen Laufen am Strand haben wir uns an einigen nicht genügend bedeckten Stellen erstmalig Sonnenbrand eingefangen. Wieder einmal bin ich froh über Manuelas homöopathische Reiseapotheke. Sie geht mit den anderen Familien essen, ich diniere mit den Jungs am Shack. Zum Glück, denn die anderen fangen sich bei dem Restaurant an der Hauptstraße von Baga wohl etwas ein und leiden am nächsten Tag fast alle unter Durchfall. Aber das kann man ja esoterisch unter „Loslassen“ oder „Reinigungsprozessen“ abbuchen 🙂