Der Kontinent Australien umfasst den Staat Australien sowie die Inseln Tasmanien und Neuguinea. Wenn die im Pazifik gelegenen Inselstaaten wie Neuseeland dazu gezählt werden, ist die Bezeichnung des Kontinent als Ozeanien verbreitet.
Drei Klimazonen umfasst dieser Kontinent: nördlich des Wendekreises des Steinbocks befindet sich die tropische Zone, südlich des Wendekreis des Steinbocks dann die subtropische Zone und im äußersten Süden und auf Tasmanien schließlich die kühlgemäßigte Zone. Insofern existiert eine auffällige Vielfalt an Ökosystemen, die von Wüsten, Halbwüsten, Steppen und Savannen, über den gemäßigten bis zum tropischen Regenwald reicht.
Australienreisen
Ein Kontinent „ganz weit unten“, „Down Under“; ein Land auf einer Fläche, die größer ist als die Zentraleuropas; für viele Menschen ein Traumreiseziel. Und das mit Recht: wenn Sie einmal dort gewesen sind, werden Sie es nie mehr aus ihrem Herzen verbannen können!
Eine grandiose Natur lässt Naturliebhaber wie auch abenteuerlustige Touristen voll auf ihre Kosten kommen. Ayers Rock und das Great Barrier Reef gehören zur engeren Auswahl für die Neuen sieben Naturwunder und sind nur zwei von vielen spektakulären Landschaften, die es in Australien zu entdecken gibt.
Etwa 550 Nationalparks, an Artenvielfalt kaum zu überbieten, erstrecken sich über eine Gesamtfläche, die ungefähr der der alten Bundesländer entspricht. Dazu gehören riesige Parks in der australischen Wüste, wo vielleicht nur einmal im Jahr Regen fällt, und Parks im Regenwald oder kleine in der Nähe großer Städte.
Damit aber noch nicht genug: Australien – das kann auch das endlos weite rote Outback sein; oder die Ureinwohner mit ihrer mystischen Kultur. Und genauso traumhafte tropische Inseln und herrliche Palmenstrände. Und faszinierende Metropolen wie Melbourne, Brisbane, Sydney, Adelaide, Perth oder die Hauptstadt Canberra, in denen 55% der australischen Bevölkerung leben.
Australien Tour – Eine Reise durch vier Klimazonen
Beginnen wir unsere Reise nach Süden in Darwin – im tropischen Klima, mit einer ziemlich konstanten Höchsttemperatur zwischen 30 und 33 Grad Celsius und Nachttemperaturen, die kaum unter 20 Grad sinken. Dort gibt es von Mai bis September eine Trockenzeit, aber auch häufig verheerende Zyklone (s.o.). Generell ist es für uns wohl in dieser heiß-feuchten Zone am angenehmsten im Winter – abgeraten wird davon, im November dorthin zu reisen, weil sich zu dieser Zeit der Monsun langsam aufbaut.
Der Highway Nr. 1 führt uns durch die Orte Adelaide River (nicht zu verwechseln mit Adelaide ganz im Süden, dorthin ist es noch ein Stück Weg…), Katherine (ca. 25 km südlich an unserer Straße befinden sich die Cutta Cutta Caves, Kalksteinhöhlen mit Tropfsteinen) und Mataranka (in der Nähe sind bekannte Thermalquellen) ca. 636 km nach Süden. Mit „Orten“ sind hier auch Siedlungen mit nur wenigen 100 Einwohnern gemeint, aber bei diesen Entfernungen freut man sich über jedes Zeichen menschlichen Lebens!
Ca. 100 km südlich von Maryfield und ca. 15 km nördlich von Dunmarra teilt sich der Highway; die Nr. 80 biegt nach Westen ab, wir folgen der Nr. 87, die wie schon bis hierher weiter „Stuart Highway“ heißt.
Irgendwo zwischen Elliot (südlich von Elliot und westlich des Highways liegt der große See Lake Wood) und Tennant Creek verlassen wir die tropische Zone und erreichen einen subtropischen Bereich mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern (klimatisch auch „Grassland“ genannt). Auch hier wird der Winter als angenehmste Reisezeit für uns empfohlen; es gibt kaum Regen, und ein sonniger Tag folgt dem nächsten. Und um den Begriff „Winter“ australisch zu relativieren: die Juli- Höchsttemperaturen in Tennant Creek liegen oberhalb von 24 Grad, die Nachttemperaturen erreichen im Mittel minimal 12 Grad, und die durchschnittliche Sonnenscheindauer ist größer als 10 Stunden pro Tag! Zum Vergleich: der Januar beschert dieser Region Höchsttemperaturen von 37 Grad, nachts bleibt es im Mittel 25 Grad warm.
In Tennant Creek, mit ca. 2900 Einwohnern schon eine gefühlte Großstadt auf dieser Route, finden Sie viele Informationen über die Ureinwohner und die Goldsuche in dieser Region.
So, jetzt sind schon 1000 km geschafft, und bis Alice Springs liegen nur noch ca. 500 vor uns. Auf diesem Wegstück wird es auch mal bergig – wir passieren als höchsten Punkt den Central Mt. Stuart mit 847 m und kommen dann schon in der nächsten Klimazone an. Die ebenfalls heiße und trockene Zone, aber mit kühleren Wintern wird vom Bureau of Meteorology der australischen Regierung mit „Desert“, Wüste benannt. Zu ihr gehört mit Ausnahme der Küstenregionen fast der gesamte Süden Australiens.
Alice Springs verzeichnet im Juli Tageshöchsttemperaturen von knapp 20 Grad, die Nächte werden mit im Mittel 4 Grad gegenüber den nördlichen Gebieten schon empfindlich kalt – also denken Sie daran, wenn Sie mit dem Zelt dorthin reisen wollen! Trotzdem bleibt auch hier der Winter die empfohlene Reisezeit, die Sommer sind mit mehr als 36 Grad warmen Tagen und Nachttemperaturen oberhalb von 20 Grad nicht für Reisen zu empfehlen. Alternativ bieten sich die Frühlings- oder Herbstmonate an. Detaillierte Informationen zum Klima finden Sie z.B. auf den Seiten des o.g. Büros: www.bom.gov.au.
Die gesamte Strecke von Darwin nach Adelaide ist ca. 3020 km lang; Alice Springs liegt fast auf der Hälfte (1490 km von Darwin und 1530 von Adelaide entfernt). Die Stadt selbst liegt in einem Gebirgszug auf einer Höhe von 546 m, in der weiteren Umgebung befinden sich aber auch über 1500 m hohe Berge. Nähere Informationen zur Stadt finden Sie im Abschnitt „Städte“.
Weiter geht’s – knapp 300 km südlich von Alice Springs und ca. 20 km südlich der Ortschaft Kulgera verlassen wir den Bundesstaat Northern Territory (mit einer Fläche, die ungefähr so groß ist wie die von Spanien, Frankreich und Italien zusammen) und gelangen nach South Australia. Einige hundert Kilometer östlich befindet sich die Simpsonwüste mit den längsten parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Sanddünen der Welt. Wir passieren den 551 m hohen Mt. Chandler und die Ortschaft Maria, staunen 236 km weiter über Coober Pedy mit einem eigenen Flughafen und dem Beinamen „Opal Mining Town“, die Opal-Hauptstadt der Welt. Wegen der hohen Sommertemperaturen (und der sowieso für die Edelsteinsuche gegrabenen Höhlen ?!…) leben die meisten Einwohner in recht komfortablen Höhlenwohnungen, und es gibt sogar unterirdische Kirchen.
Nach weiteren 250 km erreichen wir (fast erleichtert) eine Region mit Flüssen und großen Seen und gelangen noch einmal 115 km weiter in die historische Stadt Port Augusta am Meer. Die Region wird klimatisch zwar immer noch der „Desert“- Zone zugeordnet, hat aber mit im Juli maximal 17 und minimal unter 5 Grad sowie im Januar maximal 33 / minimal 18 Grad schon etwas angenehmere Temperaturen. Offiziell beginnt die gemäßigte Zone mit warmen Sommern und kühlen Wintern etwa zwischen Port Augusta und Adelaide und umfasst auch die südliche Ostküste incl. Melbourne und Sydney. In Port Augusta endet der Highway Nr. 87, die 318 km bis Adelaide fahren wir wieder auf der Nr. 1 (die übrigens Australien sozusagen fast „umrundet“ und weite Strecken an der Küste entlangführt.
In Adelaide beenden wir unsere Reise durch die 4 Klimazonen; wenn Sie möchten, können Sie von da aus weiter nach Melbourne fahren (über den Highway Nr. 1 an der Küste entlang, ca. 950 km oder über die Nr. 8 im Landesinneren, ca. 730 km). Und wer es gern mitteleuropäisch klimatisiert hat, bereist am besten die Insel Tasmanien oder die Bergregion Great Dividing Range zwischen Melbourne und Canberra – aber wer reist schon nach Australien, um dort mitteleuropäisches Klima zu erleben!
Von Melbourne nach Sydney sind es dann noch ca. 880 km, über Canberra etwa 60 km mehr.
Canberra
Die Hauptstadt Australiens ist zwar nur die achtgrößte Stadt, aber die größte Stadt im Landesinneren. Als „Planhauptstadt“ und Kompromisslösung der Rivalität zwischen Melbourne und Sydney wurde sie 1908 zur zukünftigen Hauptstadt bestimmt und liegt 286 km südwestlich von Sydney und 669 km nordöstlich von Melbourne.
Der Beiname „Busch-Hauptstadt“ wird verständlich, wenn man weiß dass die Stadtstruktur auf den Prinzipien der Gartenstadt basiert. Weitläufige naturbelassene Flächen sind im Canberra-Naturpark zusammengeschlossen.
Das neue Parlamentsgebäude befindet sich auf dem „Capital Hill“, einem Hügel, auf den alle Hauptstraßen zulaufen. Es wurde im Rahmen der Zweihundertjahrfeier Australiens im Jahr 1988 eröffnet. Interessant ist, dass beim Bau die Kuppe des Hügels abgetragen und nach Fertigstellung des Rohbaus wieder aufgeschüttet wurde. Sie bildet jetzt das mit Rasen bewachsene Dach des Gebäudes.
„Old Parliament House“, das alte Parlamentsgebäude, beherbergt heute einen Teil der National Portrait Gallerie; Sie finden es Sie im repräsentativen Stadtteil Parkes nördlich des Capital Hill. 1972 wurde auf der Grünfläche vor dem alten Parlamentsgebäude die inoffizielle Zelt-Botschaft der australischen Ureinwohner („Aboriginal Tent Embassy“) errichtet.
In diesem Stadtteil sind noch einige andere der wichtigsten Gebäude der Stadt, z.B. das australische Nationalarchiv, die Nationalbibliothek und die Nationalgalerie sowie ein Wissenschafts- und Technologiezentrum, das Questacon- Museum. Ein Denkmal von James Cook, gestaltet in Form einer Wasserfontäne, finden Sie am westlichen Ende des zentralen Seebeckens.
Der Amtssitz des Premierministers heißt „The Lodge“ und befindet sich im Stadtteil Deakin südwestlich des Capital Hill. Die meisten diplomatischen Vertretungen ebenso wie der Amtssitz des Generalgouverneurs liegt westlich des Capital Hill im Stadtteil Yarralumla. Viele Regierungsgebäude sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich!
Sehenswert ist auch der zeremonielle Teil der Stadt am Fuße des Mount Ainslie. In der ANZAC Parade, einer breiten Prachtstraße mit mehreren Denkmälern, finden jeweils die Paraden an einem der wichtigsten Nationalfeiertage Australiens, dem ANZAC Day (25. April), statt. Die St John The Baptist Church ist die älteste Kirche der Stadt und befindet sich ebenso an dieser Straße wie das nationale Kriegerdenkmal.
Am nördlichen Stadtrand, rund 15 Kilometer vom Zentrum entfernt, finden Sie ein Dinosauriermuseum mit der größten prähistorischen Sammlung der südlichen Hemisphäre.
Es ist wirklich schwer, aus der Vielfalt der Sehenswürdigkeiten Canberras auszuwählen, aber auf zwei soll hier unbedingt noch hingewiesen werden: in den botanischen Gärten (im Stadtteil City Centre oder Civic) sind mehr als 5500 einheimische Pflanzenarten aus unterschiedlichen Vegetationszonen zu sehen, und das futuristisch gewagt gestaltete Gebäude an der Südspitze der Halbinsel Acton ist das Nationalmuseum.
Canberra gehört aufgrund seiner Gebirgslage klimatisch zur gemäßigten Zone, mit durchschnittlichen Maximaltemperaturen von ca. 28,5 Grad Celsius im Sommer (minimal: ca. 13,5 Grad) und max. 11,5 / min. 0 Grad Celsius im Wintermonat Juli.
Im Januar 2003 zerstörten verheerende Buschbrände mehrere hundert Häuser in Vororten Canberras.
Sydney
Australiens älteste und größte Stadt wird von vielen Besuchern als eine der schönsten Großstädte der Welt bezeichnet – nicht zuletzt wegen seiner faszinierenden Mischung aus pulsierendem Leben mit jeder Menge Shoppingangeboten und Kultur und einer sanften und beruhigenden Atmosphäre. Überhaupt strahlen viele Australier eine tiefe Gelassenheit aus, und das kann sich sogar wohltuend auf die Atmosphäre der Millionenstadt übertragen. Sydney ist das Industrie-, Handels- und Finanzzentrum Australiens und war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2000 und des XXIII. Weltjugendtages im Juli 2008.
Sollten Sie sich für Sydney als Ausgangs- oder Endpunkt Ihrer Australienreise entscheiden, reservieren Sie sich in Ihrer Reiseplanung unbedingt etwas Zeit – ob nun zum Schlendern durch die Stadt, eine Rundfahrt durch den weltgrößten Naturhafen mit fantastischen Blick auf die Skyline oder einen Besuch des Royal Botanic Garden direkt hinter dem Opernhaus, bleibt Ihnen überlassen. Wenn Sie Sydney ganz hautnah erleben wollen, wandern Sie am besten zu Fuß die Küstenlinie der Innenstadt entlang. Am Weg befinden sich viele Spiel- und Picknickplätze und genügend öffentliche Toiletten. Die Strecke ist zum größten Teil für Rollstühle und Kinderwagen befahrbar.
Das einmalige Sydney Opera House gehört zu den Finalisten der Neuen sieben Weltwunder in der Kategorie der von Menschen geschaffenen Bauwerke.
Eine Hauptattraktion für Sydney- Besucher ist inzwischen auch das Besteigen der 134 m hohen Sydney Harbor Bridge, organisiert durch Firma Bridge Climb.
Im Stadtgebiet von Sydney befinden sich über 170 Strände, darunter so weltbekannte wie Bondi Beach und Manly Beach, aber auch einige, die völlig einsam und nur mit dem Boot zu erreichen sind.
Gegliedert ist Sydney in eine Vielzahl von Stadtteilen (Councils, Shires); alle zu nennen, würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Es gibt z.B. den Stadtteil „Sydney“, in dem Sie neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten den Sydney Tower (mit einer Aussichtsplattform in 250 m Höhe), die viktorianische Town Hall und das neugotische Government House (wo Sie einen Eindruck über das Familienleben der Gouverneure des Bundesstaates bekommen) finden.
Das wirkliche Stadtzentrum enthält nicht nur historisch bedeutsame Stätten, Museen und Parks, sondern bietet dem Besucher auch eine riesige Auswahl an Designerläden, exklusiven Restaurants, Bars und edlen Kaufhäusern ebenso wie moderne Bürotürme.
Ein Highlight des Stadtteils Millers Point ist das Observatorium. Auf dem Observatory Hill können Sie am Tag die atemberaubende Aussicht über den Hafen genießen – aber am interessantesten sind natürlich die Nachtführungen. Dort bekommen Sie erklärt, wie die Aboriginals die Erschaffung des südlichen Sternenhimmel erklärten, und können durch ein hochmodernes 16″-Spiegelteleskop den Sternenhimmel betrachten.
Sydneys Chinatown gehört zum Stadtteil Haymarket, den Fish Market finden Sie in Pyrmont, und al bekanntestes Únterhaltungsviertel Australiens gilt Kings Cross.
Die Nähe zur Küste mildert das Klima in Sydney angenehm ab: die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 17,4 Grad Celsius. In den wärmsten Monaten Januar und Februar steigen die Durchschnittstemperaturen auf 22,0 und 21,9 (max. im Mittel ca. 26 / min. ca. 14,5) Grad Celsius (wobei die Höchsttemperaturen aber auch mehr als das Doppelte erreichen können -z.B. 44,7 Grad Celsius am 1. Januar 2006, dem heißesten Jahresanfang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1858), im kältesten Monat Juli sinken sie im Mittel auf 11,8 (max. ca. 26 / min. ca. 14,5) Grad Celsius. Die tiefste je gemessene Temperatur war 2,1 Grad Celsius, ansonsten werden im Winter selten weniger als 5 Grad Celsius erreicht. Der regenreichste Monat ist der Juni mit durchschnittlich 141 Millimetern Niederschlag, im September fallen in Sydney nur 72 Millimeter im Mittel. Schnee gibt es hier nur sehr selten.
Flug und Hotel
Dier Kosten für Flüge nach Sydney liegen z.B. im April 2011 zwischen 650 und 1000 Euro für den einfachen Flug bzw. ca. 1100 bis 1500 Euro für Hin- und Rückflug. Für November 2011 liegen die Preise zur Zeit etwas höher.
Zusätzlich zum Flug wird in der Regel ein Hotel in Sydney benötigt. Preise im Reisezeitraum Dezember 2011 liegen bei 142 bis 262 Euro. Besonders empfehlenswerte Hotels laut Reiseberichten sind das „Simpsons of Potts Point Hotel“ (230 Euro), das „Park Hyatt Sydney“ (586 € – 656 €), „Quay Grand Suites Sydney“ (294 € – 589 €), „The Observatory Hotel by Orient-Expres“ (212 € – 376 €) sowie das „Westin Sydney“ (186 € – 463 €). In der günstigeren Kategorie sind vor allem das „Novotel Sydney Rooty Hill“ (103 € – 149 €), das „Radisson Blu Plaza Hotel Sydney“ (155 € – 335 €), „The Lord Nelson Brewery Hotel“ (96 € – 140 €) und „South Sydney Waldorf Apartment Hotel“ (107 € – 155 €) zu nennen.
Melbourne
Woran denken Sie zuerst, wenn Sie Melbourne hören oder lesen? An die Olympischen Sommerspiele 1956, das erste Formel 1- Rennen in jedem Jahr oder an die jährlichen Tennis- Australian Open? Oder an das Melbourne Museum – den größten Museumskomplex der Südhalbkugel?
Melbourne trägt den Beinamen „Garden City“, weil es durch seine vielen Parks und Alleen angenehm grün ist – und ist zugleich Kulturstadt und Finanzzentrum. Aus Erhebungen der Zeitung „The Economist“, in denen das Klima, die Lebenshaltungskosten, das soziale Umfeld und die kulturellen Gegebenheiten untersucht wurden, ging Melbourne 2002, 2004 und 2005 als lebenswerteste Stadt der Welt hervor.
Und alle, die nicht erst mitten in den Kontinent reisen wollen, finden vor der Stadt dramatische Küstenabschnitte, malerische Weinberge, Berggipfel und wilde Natur.
Von 1901 an hatte die australische Bundesregierung ihren Sitz in Melbourne; obwohl Canberra schon 1913 die neue Bundeshauptstadt wurde, zog die Regierung erst 1927 dorthin um – vielleicht wegen der vielen Parks ?! Es wird erzählt, dass die Abgeordneten und die nach Canberra versetzten Staatsangestellten aus mehreren Gründen nicht sonderlich begeistert über den Umzug waren, u.a.:
- sie mussten den Komfort in Melbourne aufgeben und in ein ihrer Meinung nach abgelegenes, kaltes und staubiges Städtchen umziehen
- im „Australian Capital Territory“ (ACT) existierte noch das unbeliebte Alkoholverbot – dessen Aufhebung gehörte dann auch zu den ersten Gesetzen, die im neuen Parlament beraten wurden…
Seinen Namen erhielt Melbourne 1937 zu Ehren des damaligen britischen Premierministers, Viscount Melbourne. Als in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Victoria Gold entdeckt wurde, entwickelte sich die Stadt zum Handelszentrum der Goldgräber und hatte ihre größte Wachstumsperiode. Und ist deshalb wohl folgerichtig auch heute noch ein wichtiges Finanzzentrum…
Mehr punktet die Metropole heute aber mit ihrem Status als Kulturhauptstadt Australiens: das prall gefüllte Kulturprogramm reicht von bahnbrechenden Kunstausstellungen über Film- und Foodfestivals bis zu musikalischen Gipfelpunkten.
Tausende Restaurants, in denen Sie eine kulinarische Erlebnisreise um die Welt antreten können, und Cafes an jeder Ecke, die Sie zum Genießen einer fantastischen Kaffeekultur einladen, reflektieren die Leidenschaft für gutes Essen und Trinken.
Melbournes vielfältige Stadtviertel sind kulturelle Enklaven mit ganz individuellem charakteristischem Flair. Auch wenn die Oberfläche ein Raster schnurgerader Straßen zeigt (Melbourne entstand auf dem Reißbrett) und manchmal noch konservativ wirkt, pulsiert darunter eine lebhafte kreative Energie. Wer sich die Zeit für eine Erkundung der verschiedenen Viertel nimmt, kann hautnah die reiche Vielfalt der Kulturen erleben: das Theaterviertel ‚Little Paris‘ auf Collins Street, Greek Quarter an der Lonsdale Street, ‚Klein Vietnam‘ in Victoria Street und viele andere.
Wenn Sie es kompakter möchten: aller 30 Minuten fährt ein kostenloser Shuttle Bus 13 der schönsten Sehenswürdigkeiten von Melbourne an (Informationen dazu erhalten Sie im Informationszentrum am Federation Square).
Das Wetter in Melbourne ist manchmal so wechselhaft, dass es mit „four seasons in a day“ (Vier Jahreszeiten an einem Tag) beschrieben wird.
14,9 Grad Celsius beträgt die durchschnittliche Jahrestemperatur, im wärmsten Monat Februar liegt sie bei 20,2 (max. ca. 26 / min. ca. 14,5) Grad Celsius und im kältesten Monat Juli bei 9,7 (max. ca. 13,5 / min. ca. 6) Grad Celsius. Die mittlere Jahresniederschlagsmenge beträgt 656 Millimeter. Mit durchschnittlich 67 Millimetern fällt der meiste Niederschlag im Oktober, der wenigste im Januar mit nur 48 Millimetern im Mittel.
Anreise: Es gibt Flüge direkt zum Flughafen Melbourne, dem Tullamarine International Airport, kurz „Tulla“, gelegen im Norden der Stadt. Direktflüge gibt es beispielsweise von Frankfurt/Main zu Preisen von 550 bis 700 Euro mit China Eastern Airlines oder Air China (Stand Juni 2010). Etwas teurer sind British Airways oder Quantas Airways, von deren Service mir Bekannte in der Vergangenheit oft vorgeschwärmt hatten.
Perth
Die Gründung der Stadt am 12. August 1829, 20 km vom Indischen Ozean entfernt an der Südwestküste Australiens nahe der Mündung des Swan River, hatte zum Ziel, die Franzosen von der Besiedlung des australischen Westens abzuhalten.
Am Beispiel von Perth werden die für uns Mitteleuropäer kaum vorstellbaren Dimensionen des Kontinents deutlich: es ist die abgeschiedenste Großstadt der Erde, von der nächstliegenden größeren Stadt Adelaide mehr als 2.800 km entfernt und liegt näher an Jakarta als an Sydney.
Mit Perth ist eigentlich der Großraum Perth, die Metropolitan Area Perth gemeint, der aus 30 selbständigen Kommunen mit eigenen Verwaltungen besteht. Die Stadt Perth selbst ist mit etwa 10.000 Einwohnern vergleichsweise klein und beherbergt unter anderem das Bankenviertel und die Börse, das Vergnügungsviertel Northbridge, die Fußgängerzone Hay Street/Murray Street und den Sitz des Landesparlaments.
Der King’s Park, von den Bürgern als „Seele der Stadt“ bezeichnet, besteht zu einem Großteil noch aus ursprünglichem australischen Buschland. Die Höhe des Parks bietet einen guten Blick auf den Swan River, der sich dort zu einem See erweitert, und die modernen Gebäude an seinem Ufer. Im südlichen Teil, dem botanischen Garten, blühen während des australischen Frühlings tausende verschiedene Arten von Wildblumen.
Sehenswert sind auch eine anglikanische und eine römisch-katholische Kathedrale. Die Kunstgalerie zeigt eine Sammlung europäischer und australischer Werke, das Western Australian Museum naturwissenschaftliche und geschichtliche Ausstellungsstücke.
Ebenfalls empfehlenswert ist eine Bootsfahrt auf dem Swan River, die Sie an Parks, Wolkenkratzern, den 40 Weingütern im Swan Valley oder dem Zoo der Stadt vorbeiführt.
Perth ist – u.a. auch wegen der mit 20…22 Grad Celsius zwar relativ niedrigen, aber beständigen Wassertemperatur des Indischen Ozeans – eine Metropole des Segel- und Wassersports. Die im örtlichen Dialekt „Rotto“ genannte idyllische Insel Rottnest Island liegt nicht weit vor der Küste und ist ein beliebtes Ausflugsziel unter anderem auch für Taucher. Auf der autofreien Insel können Sie mit dem Fahrrad wunderschöne, versteckt gelegene Strände entdecken oder in türkisfarbenem Wasser über Korallenriffe und dreizehn historische Schiffswracks schnorcheln.
Die wärmsten Monate in Perth sind der Januar und Februar mit Maximaltemperaturen von im mittel mehr als 31 Grad Celsius und Nachtwerten von ca. 17 Grad. In den kältesten Monaten Juni und Juli liegen die mittleren Maximalwerte bei 18 Grad und die Tiefsttemperaturen bei ca. 8 Grad Celsius.
Brisbane
Auch Brisbane ist eine lebendige Millionen-Stadt. Das lässige Flair kommt wohl nicht nur durch das angenehme subtropische Klima und die weitläufige Lage einige Kilometer westlich der Mündung des Brisbane River in den Pazifik – die Bewohner der sonnigsten Großstadt Australiens leben einfach in dem Bewusstsein, dass es hier sowieso am schönsten ist (bei der Gründung 1824 als britische Strafkolonie war das sicher noch anders!). So hält sich Brisbane aus dem australischen Städtewettbewerb weitgehend raus, obwohl (oder weswegen ?) sich über die Architektur der Stadt offen gestanden auch ein wenig streiten lässt…
Die Weltausstellung EXPO 88 verhalf Brisbane in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts noch einmal zu einer besonderen Boomphase, aber auch vorher schon war hier das schnellste Bevölkerungswachstum von ganz Australien zu beobachten: die Einwohnerzahl Brisbanes verdoppelte sich zwischen 1940 und 1986.
Möchten Sie Brisbane einfach mal etwas anders erkunden ? Hervorragend dazu eignen sich das Fahrrad oder die so genannten „Hop On, Hop Off“- Busse. Oder Sie gleiten bei einer Kajaktour auf dem Brisbane River lautlos durch das Zentrum entlang der Skyline und den üppigen botanischen Gärten.
Kultur und Geschichte pur finden finden Sie im riesigen Queensland Cultural Centre auf der South Bank: die Staatsbibliothek, das Musikkonservatorium, die Queensland Art Gallery mit Arbeiten berühmter australischer Künstler wie Sir Sidney Nolan und Charles Blackman, das Queensland Museum, in dem das Skelett eines Dinosauriers aus Queensland zu bewundern ist, sowie eine Konzert- und Theaterhalle.
Die vorgelagerten Inseln Moreton, Stradbroke und North Stradbroke sind zwar wenig bekannte, aber desto reizvollere Touristenziele. So ist z.B. der überwiegende Teil der Fläche von Moreton Nationalpark, und auf der Insel befindet sich die mit 278 m höchste Sanddüne der Welt in Küstennähe. Entdeckt wurde die Insel übrigens 1770 von James Cook, der sie irrtümlicherweise für einen Teil des Festlands hielt und der Nordspitze den Namen Kap Moreton gab.
Für Brisbane hat das Bureau of Meteorology der australischen Regierung folgende Temperaturmittelwerte ermittelt: im Januar max. 29,4 / min. 20,7 Grad Celsius, im Juli max. 20,4 / min. 9,5 Grad.
Adelaide
Wie auch Melbourne und im Gegensatz zu z.B. Sydney und Brisbane, entstand Adelaide nicht aus einer Sträflingskolonie. Ein Großteil der ersten Siedler waren protestantische Briten, die in ihrer Heimat unter Repressalien der anglikanischen Kirche leiden mussten. So versprach die Kolonie im November 1838 Religionsfreiheit. Ebenfalls wegen Repressionen (durch die Regierung von König Friedrich Wilhelm III.) aus ihrer Heimat ausgewandert waren preußische Siedler, die 1839 hierher kamen.
Adelaide ist 1836 nach der im thüringischen Meiningen geborene Adelheid von Sachsen-Meiningen benannt worden; sie war die Gattin des britischen Königs William IV. und deshalb als Queen Adelaide bekannt. In der Anlage der Stadt ist bis heute das vollendete Viereck des ursprünglichen Stadtplans zu erkennen, der aus dem Victoria Square in der Mitte, einem viereckigen Platz an jeder Ecke und streng parallel angelegten Straßen bestand.
Mitten im Zentrum der Stadt liegt ein etwa 4 x 5 km großes Areal mit 27 Einzelparkanlagen in denen Fahrrad- und Wanderwege, diversen Sportplätze, feste Grillanlagen und andere Freizeiteinrichtungen angelegt sind. Den beliebtesten Strand von Adelaide, den Glenelg, erreichen Sie auch mit einer Tram (ab Victoria Square zur Endstation Mosley Square).
In der „City of Churches“ (Stadt der Kirchen), wie die Stadt aufgrund ihrer vielen Kirchen und auch wegen des konservativen Lebensstils lange genannt wurde, ist mittlerweile eine lebhafte Kunstszene entstanden. So geht es beim Adelaide Festival, das aller zwei Jahre stattfindet, drei Wochen lang um Theater, Musik und Kunst; eigens dafür wurde ein Festival Centre gebaut.
Wer bei einem Flug nach Adelaide Geld sparen möchte, kann Gutscheincodes eingeben und damit einen Flug günstiger buchen. Möglichkeiten hierzu bieten Vergleichsportale, die zahlreiche Airlines im Programm haben. Es gibt aber auch immer wieder Angebote von Airlines selbst wie z.B. Condor (Thomas Cook AG). Da diese Aktionen aber zeitlich sehr begrenzt sind, empfiehlt sich das Abonnement von Newslettern, die über Rabatt-Aktionen informieren. Leider bietet Condor keinen Flug nach Australien an – aber Reisegutscheine von Quantas Air werden beispielsweise bei eBay versteigert oder finden sich in Foren über Australien. Diese Gutscheine können aber oft nur via Direktbuchung bei Quantas eingelöst werden, nicht bei Buchung über ein Reisebüro. Im Zweifel dieses einfach fragen.
Darwin
Die nördlichste Großstadt Australiens gilt als Tor nach Asien; sie wurde 1869 gegründet und seither dreimal (zuletzt Ende 1974) fast vollständig durch Zyklone zerstört und wieder aufgebaut. Ihren Namen erhielt sie 1911 zu Ehren von Charles Darwin, der 1839 hier anlegte. In der multikulturellen Stadt leben Menschen aus etwa 75 verschiedenen Nationalitäten und auch viele Ureinwohner.
An Sehenswürdigkeiten bietet Darwin u.a. eine umfangreiche naturwissenschaftliche Präparatesammlung sowie eine Ausstellung indigener Kunst im Museum and Art Gallery of the Northern Territory; vom deutschen Emigranten Dr. Holtze angelegte, über 100 Jahre alte botanische Gärten, in denen unter anderem ein Monsunwald und ein tropischer Regenwald für Besucher zugänglich sind, sowie viele Kunstgalerien mit Kunst der australischen Ureinwohner.
Mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt gilt der Kakadu-Nationalpark ca. 170 km östlich von Darwin als einer der schönsten Nationalparks in Australien.
Alice Springs
Im trockensten Teil Australiens liegt die 1871 gegründete Stadt Alice Springs. Als einzige größere Stadt im geographischen Zentrum des Kontinents liegt sie ca. 1500 km von allen anderen größeren Städten entfernt und bildet das Tor zum Outback. Ihre Gründung verdankt sie dem Bau der transaustralischen Telegrafenleitung; die Zahl der Einwohner erhöhte sich aber erst deutlich um 1929, als die Eisenbahnlinie Great Northern Railway die Siedlung erreichte.
Das Alice Springs Reptile Center zeigt eine umfangreiche Reptilienausstellung, das Panorama Guth ist das ehemalige Wohnhaus des niederländischen Künstlers Hendrik Guth. 15 km südlich der Stadt finden Sie sogar ein Weingut mit Restaurant und Probierstube.
1951 wurde hier die erste „School of the Air“ gegründet, die den Kurzwellenfunk der „Fliegenden Ärzte“ für Unterrichtsstunden nutzt. Die Kinder müssen dafür nicht hunderte Kilometer zur Schule zurücklegen, sondern lernen zu Hause (s. auch „Wussten Sie schon ?“).
Von Alice Springs sind es „nur“ ca. 450 Autokilometer bis zum Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark, in dem sich auch der Uluru (Ayers Rock) befindet.
Ayers Rock (Uluru)
Entstanden vor ca. 800 Mio Jahren, etwa im geografischen Zentrum Australiens gelegen, schon aus mehr als 50 km Entfernung am Horizont sichtbar, von den Ureinwohnern als heilig verehrt – durch seine prägnante rostrote Farbe und die vielen Legenden, die sich um ihn ranken, ist der Berg sicher das bekannteste Wahrzeichen des Kontinents. Den Namen Uluru haben ihm die Ureinwohner gegeben; manchmal ist zu lesen, er habe keine Bedeutung, aber ich glaube eher der Information aus „Wikipedia“, dass der Name als „Sitz der Ahnen“ übersetzt werden kann.
Der 1330 Quadratkilometer große Uluru-Kata-Tjuta-Natonalpark, zu dem auch der Uluru gehört, ist von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden. Den Namen trägt der Park erst seit 1995; im Jahr 1985 wurde das Gebiet an die dort lebenden Aboriginals zurückgegeben, die es im Gegenzug für 99 Jahre zur touristischen Nutzung an den Australian National Park und Wildlife Service verliehen und seitdem gemeinsam mit diesem verwalten.
Besteigungen des gegenüber der Umgebung ca. 350 m hohen Gipfels werden nicht gern gesehen, aber geduldet. Allerdings kann die Nationalparkverwaltung den Zugang aufgrund meteorologischer Bedingungen oder bei religiösen Veranstaltungen schließen. Immer verboten ist es, bestimmte heilige Stätten am Fuß des Uluru (die besonders gekennzeichnet sind) zu fotografieren.
Obwohl der Aufstieg auf den Uluru wohl für viele Touristen zum Pflichtprogramm gehört, plädiere ich dafür, den Eingeborenen Respekt zu erweisen und darauf zu verzichten. Lieber sollten Sie sich die Zeit gönnen, ihn auf dem „Uluru Circuit Walk“ in 3-4 Stunden zu umrunden.
Der Name Ayers Rock ist im Jahr 1873 dem südaustralischen Premierminister Sir Henry Ayer gewidmet worden, heute ist der offizielle Name wieder „Uluru“.
Zu erreichen ist das Gebiet mit dem Auto (ca. 450 km von Alice Springs entfernt) oder per Flugzeug; außerhalb des Nationalparks, im ca. 15 km entfernten Yulara, gibt es ein ansprechendes Resort, und noch mal 10 km weiter befindet sich ein lokaler Flughafen.
Sehenswert in diesem Gebiet sind auch die „Kata Tjuta („Viele Köpfe“)“, die dem Nationalpark zu seinem Namen verholfen haben. Sie ragen ca. 32 km westlich vom Ayers Rock aus der wüstenhaften Ebene heraus und sind von drei Parkplätzen aus über leicht begehbare Wanderwege zu erreichen.
Great Barrier Reef
Es erstreckt sich über fast 14 Breitengrade und mehr als 2300 km Länge, ist zwischen 40 und 370 km breit, wächst dank der faszinierenden Vermehrung der Korallen weiter und wird jährlich von ca. 8 Millionen Besuchern bestaunt. Entdeckt hat es James Cook im Jahr 1770, als er mit seinem Schiff dort auf Grund lief.
Zu seiner Erkundung laden nicht nur Städte wie Port Douglas; Cairns; Townsville; Mackay oder Bundaberg an der australischen Ostküste ein, sondern auch 14 wunderschöne Inseln in unmittelbarer Nähe. Auf einigen von ihnen (z.B. Lizard Island oder der winzigen Koralleninsel Wilson Island) ist Schnorcheln zum Riff direkt vom Strand aus möglich! Die Palette der dort verfügbaren Unterkünfte reicht vom Campingplatz bis zum 5-Sterne-Resort.
Für Tagesausflüge bietet sich z.B. Green Island an, dorthin verkehrt viermal täglich eine Fähre von und nach Cairns. Die südlich davon gelegene Insel Dunk Island wird von den Aboriginals „Coonanglebah“ (Insel der Ruhe und des überflusses) genannt – und das immer noch, obwohl sie inzwischen über einen eigenen Flughafen verfügt. Vielleicht ist Ihnen schon einmal der azurblaue Ulysses-Schmetterling, das Symbol dieser Insel, begegnet?
Tropische Regenwälder, raues Bergland und wunderschöne Strände finden Sie auf Hinchinbrook Island, dem größten Insel-Nationalpark Australiens. Dort gibt es allerdings keine 5-Sterne-Unterkünfte, sondern öko-Lodges oder einfache Campingplätze entlang der Wanderwege.
Allen, die es doch komfortabler mögen, sei Hayman Island empfohlen: im dortigen Resort, das zu den „Leading Hotels of the World“ gehört, werden Sie nicht nur mit einem riesigen Spa-Bereich, exzellentem Essen und tollen Weinen, sondern auch einer wunderschönen Aussicht von allen 228 Zimmern verwöhnt.
Als eines der schönsten Tauchreviere der Welt gilt die 24 Quadratkilometer große Korallenlagune um Heron Island. Die kleine nur ca. 1 km lange Insel befindet sich 70 km vom Festland entfernt in den südlichsten Ausläufern des Great Barrier Reef und ist ein bekanntes Vogelschutzgebiet und Brutstätte für Meeresschildkröten. Auch hier können Sie direkt vom Sandstrand aus zum Riff schnorcheln.
Für Rifferkundungen vom Festland aus gibt es mehr als 800 Anbieter, 85% davon sind in den Städten Cairns und Airlie Beach konzentriert. Angeboten werden Touren per Boot (vom Segeltörn bis zum komfortablen Katamaran mit über 400 Plätzen), U-Boot mit Glasboden, Hubschrauber oder Kleinflugzeug. Also – auch wer nicht schnorcheln oder tauchen möchte, wird eine passende Variante finden.
Noch einmal zurück zur Vermehrung der Korallen: die alljährliche farbenprächtige Korallenblüte richtet sich nach einem von der Natur streng vorgegebenen Zeitplan und findet am Great Barrier Reef während des australischen Frühjahrs im November statt. Leider ist das keine optimale Reisezeit nach Australien, weil der November zur Taifun-Saison gehört.
Aber ob während dieser oder zu einer passenderen Zeit – die unglaubliche Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren und die Farbenpracht unter Wasser sind zu allen Jahreszeiten mehr als sehenswert! Mehr als 350 Hartkorallenarten bilden die Grundlage für die Struktur des Riffs und schaffen den Lebensraum für u.a. 1500 Fischarten, 5000 verschiedene Weichtierarten, 1500 Arten von Schwämmen und 800 Arten von Stachelhäutern (wie z.B.Seesterne) sowie auch 215 Vogelarten.
Das Great Barrier Reef wird aufgrund seiner Größe zur besseren Unterscheidung in 5 Sektionen unterteilt:
- Far Northern Section
- Cairns Section (andere Bezeichnung: Tropical Northern)
- Central Section oder Whitsunday Section
- Southern Section oder Mackay Capricorn Reefs
- Northern Section
Mehr Informationen (in englisch) unter www.great-barrier-reef.com.
Wissenswertes über Australien
- 1601 landete der Portugiese Godinho de Eredia als erster Europäer an der Nordwestküste Australiens
- der Niederländer Abel Janszoon Tasman entdeckte 1642 nicht nur die nach ihm benannte Insel Tasmanien, sondern auch Neuseeland; dabei umsegelte er Australien, ohne es je zu sichten.
- den Namen „Australien“ schlug Matthew Flinders 1814 vor; bis dahin hieß Australien Neuholland oder wissenschaftlich terra australis, „Südland“). Inspiriert zu seinen Reisen wurde Flinders durch die Lektüre von „Robinson Crusoe“…
- Australien heißt offiziell Australischer Bund, das Staatsgebiet umfasst den Inselkontinent Australien, Tasmanien und die vorgelagerten Inseln
- Melbourne liegt südlicher als Kapstadt (Südafrika) und Buenos Aires (Argentinien); die Stadt Darwin im Norden Australiens befindet sich etwa auf dem gleichen Breitengrad wie die peruanische Hauptstadt Lima oder die Nordspitze der afrikanischen Insel Madagaskar
- „Outback“ ist die Bezeichnung, die weiße Australier dem weitgehend unbesiedelten Landesinneren gegeben haben
- Ayers Rock (Uluru) ist mit 2,5 km Länge, 1,5 km Breite und 348 m Höhe der größte Monolith der Erde
- das Great Barrier Riff ist mit ca. 2300 km Länge die größte Struktur, die von Lebewesen erschaffen wurde
- 1856 wurde in Australien erstmals auf der Welt der 8-Stunden-Tag durchgesetzt (1)
- die Original-Tagebücher von Captain James Cook sind in der Library of New South Wales in Sydney zu finden
- die (von den englischen Kolonisatoren ausgerotteten) Tasmanier verkörperten anthropologisch und kulturell die älteste Bevölkerung Ozeaniens; ihre Lebensweise entsprach etwa der Altsteinzeit in Europa
- in Cloncurry wurde am 16. Januar 1889 eine Temperatur von mehr als 53 Grad Celsius gemessen; heute wird dieser Wert aufgrund der damals benutzten Meßmethoden angezweifelt und mit etwa 49 Grad Celsius angenommen
- im Outback des Bundesstaates Queensland gibt es das „größte Klassenzimmer der Welt“, die School of the Air: Schüler der 403000 Quadratkilometer großen Region erhalten kostenlos Computer, Schulbücher und Unterrichtsmaterialien nach Hause und sind in den Unterrichtsstunden per Funk mit ihren Lehrern verbunden
Die besten Fotoseiten über Australien im Internet
Australien – der rote Kontinent – zieht mit seinen leuchtenden Farben und unberührten Landschaften Fotografen magisch an. Reist man zur richtigen Zeit in die richtige Region, so sind Sonne und beste Bedingungen für die Fotografie fast garantiert. Interessante Motive gibt es mehr als genug.
Australien ist eine Reise wert, aber 30 Flugstunden entfernt. Nicht jeder kann ausreichend Geld oder Zeit aufbringen, um durch Australien zu reisen. Und wenn dann doch der Entschluss gefasst ist, was gibt es in dem weiten Kontinent wo zu sehen? Bilder von Australien können zur der Planung einer Reise viel beitragen. Und wenn die Partnerin angesichts der Reiseentfernung oder der teils giftigen Tierwelt überredet werden muss, kann man ihr einfach ein Appetit machendes Fotoalbum zusammenstellen. Ein Grund mehr, nach guten Bildern im Internet zu suchen.
Australien im Internet
Im Internet sind inzwischen sehr gute Fotos und Informationen über viele Regionen Australiens zu finden. Die meisten Fotografien sind recht professionell und vermitteln einen Eindruck über die schönsten Sehenswürdigkeiten des Kontinents. Die Internet Auftritte verfolgen aber unterschiedliche Ziele.
Es gibt Bildsammlungen, die wirkliche Meisterfotos vom Kontinent der Fotografen zeigen. Dabei geht es nicht um informative Reisefotografie, sondern um gelungene Bilder ohne geographischen Zusammenhang. Das Ziel ist das gute Bild.
Die zweite Gruppe sind die hartgesottenen Tier- und Landschaftsfotografen im menschenleeren Outback. Mit Geländewagen, Zelt und großer Fotoausrüstung entstehen recht hochwertige Fotos von den Regionen, die nicht im Reiseführer zu finden sind. Reisen durch die Wüste, den Regenwald oder in Gebiete der Aborigines. Die Fotografie ist Zweck der Reise.
In der dritten Gruppe gibt es die normalen Reisebilder. Hier werden entlang der im Reiseführer beschriebenen Routen die touristischen Attraktionen gezeigt. Meist geht es hier um einfach zu erreichende Lokationen, einschließlich der Städte. Plant man eine ähnliche Reise, helfen die meist guten Fotos bei der Entscheidung über die Reiseroute.
Die Meister-Fotografen
Eine sehr gute Präsentation exzellenter Bilder findet sich auf der Seite von Ingo Öland. Als ausgezeichneter Reisefotograf hält er zudem Multimedia Vorträge und präsentiert seine Bilder in Kalendern. Die Bilder sind unter www.aus-blick.de zu finden.
Eine gute Bildsammlung von unterschiedlichen Fotografen findet sich in der Geo – Reisecommunity. Durch die unterschiedlichen Stilrichtungen wirken die Bilder nicht als ein geschlossenes Werk. Die Bildsammlung kann man unter www.geo-reisecommunity.de/reisen/australien/uebersicht durchblättern.
Eine dritte erwähnenswerte Sammlung ist die Gallerie des Österreichers Oliver Bolch. Seine Bilder sind sehr gut gesehen und präsentiert unter www.oliver-bolch.at.
Die Outback-Fotografen
Outback Freunde sollten sich die Präsentation des Reisefotografen Bodo Herrmann ansehen. Mit Geländewagen und Zelt geht es auf abgelegenen Pisten durch die Wüste, in die Pilbara oder nach Cape York. Einzigartige Aufnahmen zeigen schöne Landschaften und Tiere, auch in Form von zwei Kalendern. Zu sehen unter www.outback-fotos.de.
Rainers Outback Guide zeigt viele Informationen und Bilder aus verschiedenen Touren durchs Outback, teilweise mit dem Motorrad. Es gibt neben den Fotos viele Reisetipps. Zu sehen unter www.outback-guide.de.
Die Reise-Fotografen
Abbildungen von vielen häufig besuchten Touristenzielen in Australien sind auf der Homepage von Lorenz Bobke unter www.reisefoto.de zu finden. Es gibt allerdings sehr wenige Erläuterungen zu den Bildern.
Rund 700 Australien – Bilder von unterschiedlichsten Fotografen finden sich auf der Reiseseite www.pervan.de/reiseberichte/Australien-Bilder. Hier gibt es eine Reihe schöne Aufnahmen, die zwar nicht im Zusammenhang stehen, dafür aber gut beschrieben sind.
Die schönsten Tauchspots in Australien
Der Kontinent Australien gilt aufgrund seiner geografischen Lage zwischen zwei Ozeanen seit langem als ein wahres Paradies für Taucher. Vor den endlos langen Stränden und Küstenlinien finden sich viele Spots, die man als Taucher erkunden kann. Gewiss lässt sich an fast jeder Stelle der australischen Küste vieles entdecken, doch als besonders faszinierend haben sich zwei Riffe hervorgetan, die fast an entgegengesetzten Stellen des Kontinents liegen: Das Great Barrier Reef und das Ningaloo Reef.
Great Barrier Reef
Das Riff, das auch ehrfurchtsvoll als “Weltwunder der Natur” bezeichnet wird, liegt an der Nordostküste von Australien. Über 400 verschiedene Korallen-, 2.000 Fisch-, 1.500 Schwamm- und 5.000 Weichtierarten zeichnen dieses Riff als gigantischen, unterseeischen Zoo aus, der in Taucherausrüstung aus nächster Nähe bestaunt werden darf. Für diesen Artenreichtum wurde es bereits 1981 von UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Seine Fläche ist etwa 2.500 km lang und 280 km breit, sodass man sicherlich kein allzu großes Gedränge mit anderen Tauchern befürchten muss.
In der Tat sollte man sich Zeit lassen, um die ganze Pracht des Riffs in sich aufzunehmen. Die Formen und Farben mancher Lebewesen vermitteln einen manchmal fast außerirdischen Eindruck, wie etwa die riesigen Muscheln mit ihren ganz unterschiedlich geschwungenen Rändern. Neben Muscheln stellen vor allem auch Korallen eine fest mit dem Meeresboden verwurzelte Lebensform dar, die man im Great Barrier Reef bewundern kann. Das Riff ist dabei keineswegs glatt und eben, vielmehr wird der Taucher dazu eingeladen, unterseeische Klippen, Canyons und Höhlen zu erkunden. Ein besonderes Highlight ist dabei noch das Wrack des Dampfschiffes Yolanga, das 1911 im Riff versank.
Wer im Great Barrier Reef tauchen möchte, sollte eine Unterkunft in der Stadt Cairns wählen. Von hier aus kann man mit Tauchbooten tagelang in den Pazifik stechen, und Tauchbasen und sowie Schulen bereiten die Taucher auf ihr großes Abenteuer vor. Unter www.tauchshop-divexl.de kann man die Tauchausrüstung allerdings auch günstig kaufen. Die meisten kleineren Riffe, die zusammen das große Great Barrier Reef bilden, müssen von Cairns aus mit dem Boot angesteuert werden, da das Riff weit vor der Küste liegt.
Ningaloo Reef
Fast auf der anderen Seite von Australien, nämlich an der Westküste, liegt das Ningaloo Reef. Verglichen mit dem Great Barrier Reef ist es wesentlich kleiner, seine Länge beträgt 280 km. Dafür ist es allerdings sehr küstennah, weswegen oft nicht einmal ein Boot benötigt wird, bis man die richtigen Tauchstellen erreicht hat. Gegenüber dem Great Barrier Reef ist das ein klarer Vorteil. Es reicht, einfach selber hin zu schwimmen beziehungsweise zu schnorcheln. Dank günstiger Ozeanströme ist dieses Riff ganzjährig sehr warm, was vor allem stets ein gutes Wachstum der Korallenbänke begünstigt. Tatsächlich sinken die durchschnittlichen Temperaturen niemals tiefer als 25°C. Die Stadt Exmouth ist der ideale Ausgangspunkt für wagemutige Taucher.
Eine besonders aufregende Attraktion ist die Tierwelt im Ningaloo Reef. In den kühleren Sommermonaten kann man hier mit großer Wahrscheinlichkeit Walhaie beobachten, die auf der Suche nach Brutgebieten in den Tropen von Süden her an der australischen Westküste vorbeiziehen. Auch Seekühe können in diesem Riff aus nächster Nähe gesichtet werden. Oder auch Wale, Seeschlangen, Schildkröten und Muränen. Die Fauna ist es, die das Ningaloo Reef besonders aufregend macht. Aufgrund der nahen Lage an der Küste ist das Riff allerdings meistens nicht tiefer als 15 Meter. Man sollte sich daher gut überlegen, ob eher eine Schnorchel- anstelle einer Taucherausrüstung gekauft werden sollte.
Die Tierwelt Australiens
Die sich in einem räumlich vergleichsweise kleinen geographischen Raum entwickelte Tierwelt Australiens ist durch das außerordentliche Übergewicht von ausschließlich hier nachweisbaren Tierarten charakterisiert. Mehr als vier Fünftel aller der in Australien lebenden Säugetierarten sind nur auf diesem Kontinent heimisch. Bei Insekten, Fischen und Reptilien ist die Endemie-Quote noch höher. Besonders hervorstechend ist der erhebliche Anteil von giftigen Reptilien und Meeresbewohnern sowie die dominante Rolle der Beuteltiere, wie Kängurus oder Koalas, die auf anderen Kontinenten keine oder nur eine marginale Rolle, wie das amerikanische Oppossum, spielen.
Besondere lebensräumliche Voraussetzungen
Das durch über Millionen von Jahren hinziehende Verschiebungsprozesse bewirkte Zerbrechen des ursprünglich die Landmassen von Südamerika, Südasien, Afrika, Australien und Ozeanien sowie des antarktischen Kontinents umfassenden südlichen Großerdteils Gondwana hatte die Entstehung des geographisch mangels Landbrücken von anderen Landgebieten isolierten australischen Kontinents zur Folge. Anders als die anderen Post-Gondwana-Gebiete erlebte Australien keine dramatischen Klimaveränderungen. Relativ gleichbleibende klimatische Verhältnisse und die geographische Isolation Australiens begünstigten eine weitgehende Stagnation der Gondwana-Fauna, die sich in Asien, Amerika oder Afrika unter dem Einfluss anderer Umweltvorgaben wesentlich anders entwickelte. Allerdings ist der australische Lebensraum durchaus nicht einheitlich gestaltet, sondern lässt sich in drei Großklimazonen unterteilen mit jeweils unterschiedlicher Hauptfauna und -flora. Von Nord nach Süd sind das Tropengebiete mit Regenwäldern, subtropische Wüsten- und Halbwüstenregionen sowie im Süden gemäßigte Zonen.
Nischen anders besetzt
Die in Australien anders bedingten Lebensraumvoraussetzungen führten zu evolutionären Ergebnissen wie dem fast völligen Fehlen von zur Kategorie der Höheren Säugetiere zählenden Tierarten, wie den auf anderen Kontinenten dominierenden Paarhufern, hasenartigen und hundeartigen Säugetieren sowie den Raubkatzen. Lediglich einige Fledertiere sowie eine Reihe von artenreichen, zumeist endemische, Langschwanzmaus-Gattungen vertreten die Höheren Säugetiere in Australien. Die nicht nur in Bezug auf das Fressverhalten anderswo von Paarhufern und anderen Säugern besetzten Nischen konnten vor allem die Beutelsäuger einnehmen. Besonders bekannte Beutelsäuger sind die mittlerweile geradezu zum Wahrzeichen Australiens gewordenen Kängurus. Dabei wird das Bild des typischen Kängurus durch Arten wie das bis zu drei Meter lange und annähernd zwei Zentner schwere, sprunggewaltige Rote Riesenkänguru bestimmt. Aber auch kleine Arten wie Wallaby, Ratten- und Baumkänguru-Arten sowie das etwa zwei Kilo schwere, hasengroße Pademelon gehören zur Familie der Pflanzen fressenden Springbeuteltiere. Ähnlich populär sind die Teddy-Vorbilder Koalas. Diese Beutelbären ernähren sich ausschließlch von der Eukalyptus-Pflanze. Weitere wichtige Beuteltiere sind die alles fressenden Nasenbeutler und die räuberisch lebenden Beutelteufel (?Tasmanischer Teufel?) und Ameisenbeutler (?Numbat?).
Zu den merkwürdigsten Tierarten, die Australien zu bieten hat, gehört zweifellos die Kloakentierart Schnabeltier, einem Eier legenden, etwa 50 cm langen, walzenförmigen Säugetier mit Schnabel und Giftstachel im Fußbereich.
Von tierischen Einwanderern bedroht
Die ursprüngliche Tierwelt von Australien, zu der unter anderem auch der flugunfähige Großvogel Emu, der Plumpbeutler Wombat und zahlreiche Echsenarten zählen, ist durch Eingriffe der Menschen in ihren Lebensräumen zum Teil artenbedrohend betroffen. Besonders negativ haben sich die Ansiedlungen von außeraustralischen Tierarten ausgewirkt. Hält sich die Negativwirkung der heute fast ausgerotteten Dingos, verwilderten Haushunden, oder verwilderten Altweltkamelen noch in beherrschbaren Grenzen, so hat die Auswilderung von Wildkaninchen und Aga-Kröte, zwei Arten, die sich mangels natürlicher Feinde explosionsartig vermehren konnten, nahezu katastrophale Folgen für das australische Ökosystem. Ein ähnliches Problem stellen ausgesetzte Füchse dar.
Wellness und Australien
Bereits seit den 50er Jahren gibt es den Begriff Wellness, der aus den USA stammt. Das Wort leitet sich aus Well-being und Fitness oder Happiness ab. Unter Wellness werden heute die Anwendungen bezeichnet, die das seelische, geistige und körperliche Wohlbefinden bessern und steigern. Es gibt ein großes “Wellness“ Angebot mit Bädern, Massagen als Wochen- oder Tagesprogramm. In den letzten Jahren wird vermehrt Wert auf Naturkosmetik und Naturmethoden zur Heilung gelegt und zum Wellness gehören heute auch aktive oder passive Entspannungstechniken wie z.B. Meditation und autogenes Training. Es wird der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und der Natur gelehrt und auch eine regelmäßige körperliche Bewegung ist Bestandteil des Wellness. Weltweit gibt es in jedem Land Wellness-Angebote mit den Naturprodukten des jeweiligen Landes. Auch Australien hat sich diesem Trend angeschlossen und bietet Wellness-Urlaube oder –Aufenthalte an.
Gerade Australien, der magische Kontinent, hat viele eigene Naturprodukte für Gesundheit und Wellness, denn dort können die Bewohner noch vom Wissen der Aborigines profitieren. In fast allen Ländern weltweit ist ein Großteil des Wissens um die Naturheilkunde in den letzten Jahrhunderten verloren gegangen und muss jetzt mühsam wieder erarbeitet werden. Aus Australien kommt z.B. der Manuka Honig, der gezielt zur Wundheilung auch in den Kliniken eingesetzt wird. Australien gehört inzwischen zum größten Lieferanten von Aloe Vera. Auch das Eucalyptusöl und die Räucherstäbchen mit Eucalyptusduft kommen aus Australien. Von den Blättern des Eucalyptusbaumes ernähren sich die z.B. die Koalabären. Das Teebaumöl wird aus Australien importiert und das Emuöl hat sich bei trockener Haut und der Schuppenflechte bewährt und wird bereits seit Jahrhunderten von Aborigines zur Hautpflege benutzt.
In Australien wachsen viel endemische Blumen und Pflanzen. Aus diesen Wildblüten werden Essenzen hergestellt u.a. die Love Remedies, die die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers stärken. Die Tinkturen helfen bei seelischen Belastungen und sie helfen den Gemütszustand zu stabilisieren. Juta Stepanovs hat die Methode, um die wertvollen Essenzen von den Blüten zu gewinnen, ohne dabei die Pflanzen zu zerstören, von den Aborigines übernommen und noch verfeinert. Dabei werden die Pflanzen nicht zerstört und es werden keine Pflanzenteile abgeschnitten.
Wellnessurlaub in Australien
Aufgrund der vielen Heilquellen und Thermalseen, die es in Australien gibt, ist die Anzahl der Wellness Hotels in den letzten Jahren stark gestiegen. Diese Wellness Oasen laden zum Relaxen und Entspannen ein und sicher kann der Urlauber dort erholsame Wochen verbringen. Die Wellness-Hotels sind über ganz Australien verteilt und der Urlauber kann wählen, ob er in den Blue Mountains oder in Tasmanien seinen Erholungsurlaub verbringen möchte. An der Westküste, in Perth kann ein Wellness Urlaub verbracht werden oder auch in Queensland. Selbst im Outback oder im Dschungel kann ein Wellness Urlaub gebucht werden.
Der Urlauber wird in den Hotels auf jeden Fall dieaustralischen Körper- und Hautanwendungen, die es nur dort gibt, kennen lernen. Zelebriert werden diese Anwendungen mit exquisiten Aromen, die es nur in Australien gibt sowie sanften Berührungen. Mit Li’Tya sollen der Geist, die Seele und der Körper in Einklang gebracht werden und dadurch die Gesundheit und Schönheit verbessern. Nach einem einwöchigen Aufenthalt in Sydney können z.B. eine und zwei Verwöhnwochen in einem Wellness Hotel in den Blue Mountains, die sich in der Nähe Sydneys befinden, verbracht werden. Dort werden Aroma Körpermassagen sowie eine Körper Therapie angeboten und die Duftaromen und Öle sind alle aus Australien. In den Blue Mountains befinden sich viele Eucalyptusbäume und bereits das Spazierengehen ist eine Aromatherapie. Abgelegen im Myrtle Forest auf Tasmanien kann der Urlauber bei Wanderungen durch den Wald und zu den Wasserfällen abschalten und sich im Spa einer Ganzkörpertherapie unterziehen, es ist ein reiner Erholungsurlaub. Es gibt aber auch Wellness Hotels in Sydney und natürlich am Barrier Reef.
Speziell nach der langen Anreise, die länger als ein Tag dauert, ist ein Aufenthalt gleich zu Beginn des Urlaubs im Wellness Hotel ganz sicher erholsam. Besichtigungen und Ausflüge oder Rundfahrten können immer wieder zwischendurch gemacht werden und nach den anstrengenden Exkursionen kann sich der Urlauber wieder im Spa verwöhnen lassen.
Wellness-Trends aus Australien
Jedes Jahrzehnt hat seinen eigenen Wellness-Trend. Die letzte Dekade stand ganz im Zeichen von Ayurveda-Güssen, Power-Yoga oder Hotstone-Massagen. Ab kommendem Jahr wird es noch exotischer: Schokoladenwickel aus Japan und Schlangenmassagen aus Israel läuten den Wechsel ein. Ganz vorn mit dabei: Australien.
Australien – Neuentdeckung auf der Wellness-Landkarte
Bislang kannten wir den Kontinent der Krokodile, Kängurus und Kiwis in Sachen Wellness höchstens durch den “australischen Schneebesen” – einem nach unten geöffneten Kopfmassagegerät, das Energien stimulieren und Stress verschwinden lassen soll. Die Legende will es, dass die australischen Ureinwohner, die Aborigines, eine ähnliche Gerätschaft verwendet haben sollen, um mittels Kopfmassage verborgene Energiequellen zu (re-)aktivieren.
Tonerde, Granit, Zedernholz – und immer wieder Wasser
Die aktuellen Wellness-Trends aus Australien hingegen kombinieren klassisch australische Elemente mit den Wohlfühltraditionen Europas und Asiens. Als Zentrum der neuen australischen Wellness-Welle gilt die kleine Ortschaft Hepburn Springs inmitten der Macedon Ranges, Victoria. Schon das Ortseingangsschild kündet vom Spa Centre of Australia. Schliesslich hat man hier bereits im Jahr 1836 die ersten Mineralquellen Australiens gefunden und sich für den Kurbetrieb zu Nutze gemacht. Heute gibt es hier Locarno-, Sulfur- und Soda-Quellen und natürlich ein hypermodernes Hydrotherapie-Zentrum mit diversen Bädern und Vichy-Duschen, wie sie auch hierzulande in Wellnesslandschaften beliebt sind.
Für das Wohlfühlklima im australischen Spa zeichnet ebenso in erster Linie Wasser verantwortlich: Hierzu wird aromatisiertes Wasser mittels einer Förderschaufel in einen mit heimischem roten Granit gefüllten Kessel geträufelt. Der aufsteigende Dampf kondensiert an Zedernholzwänden.
Wie neugeboren durch uralte Tradition
Auch für die Gesichtsbehandlungen setzt man Down Under auf das, was Boden und Meer hergeben. Tonerdemasken, Meersalzpeelings und Schlammpackungen. Letztere gehen auf ein Ritual der Aborigines zurück, die auch als Berater der australischen Kosmetikfirma Li Tya Spa fungieren. Schliesslich stand und steht für die Aborigines nicht Schönheit, sondern physisches Wohlbefinden an erster Stelle. Die überlieferten Techniken wie beispielsweise das “Signature Treatment” stehen heute auch westlichen Gästen zur Verfügung. Beginnend mit einer wärmenden Packung aus Mapi-Schlamm, die den Körper mit Mineralstoffen versorgen soll, wird der Kopf nach uralten Riten massiert, danach die Haare mit einer Kräuterkur versorgt.
Eine warme Regenwalddusche spült den Schlamm vom Körper und bereitet ihn auf die abschliessende Kodo-Massage vor, einer Kombination aus Press-, Streich- und Dehnbewegungen. Beim nächsten Australien Besuch unbedingt ausprobieren. Bis dahin können viele der exotischen Wellnessangebote auch in Deutschland genossen werden, da in allen grösseren deutschen Städten Wellnessoasen zu finden sind. Die Tagespreise variieren je nach Region und Angebot meist zwischen 40 und 80 Euro.
Wellness nach Aborigine-Art
Vor etwa 50.000 Jahren besiedelten die ersten Aborigines Australien. Seitdem leben sie dort in tiefer Verbundenheit mit Land und Natur. Nur wer im Einklang mit seiner Umwelt ist, so glauben sie, kann ein gesundes und zufriedenes Leben führen.
Ganzheitliche Heilung
Der Schöpfungsmythos der Aborigines, die Traumzeit, ist Grundlage ihres Glaubens. Sie lehrt, dass jegliches Leben miteinander verbunden ist. Krankheiten und Verletzungen sind an negative Energien gekoppelt, die genauso behandelt werden wie die körperlichen Symptome. Die ganzheitliche Heilung ist Aufgabe der Nangkaris, der Schamanen. Sie führen neben der medizinischen Versorgung die für die Heilung unerlässlichen religiösen Riten durch. Das können Feuerrituale sein, aber auch die Heilkräfte der Elemente Luft, Wasser und Erde fließen in ihre Zeremonien ein. Stets werden Geist und Körper gleichermaßen behandelt.
Eine traditionelle Massage nach Art der Aborigines wird vom Duft ausgewählter Wüstenkräuter und dem Klang des Didgeridoos begleitet. Die kreisenden und streichenden Bewegungen mit Handballen oder Ellenbogen lösen Blockaden im Körper, während alle Sinne von positiver Energie durchflutet werden. Eine besondere von den australischen Ureinwohner entwickelte Entspannungstechnik ist die Kopfmassage mithilfe eines Bokomas. Hierzu wird ein Gerät, das einem Schneebesen ähnlich sieht, über die Kopfhaut bewegt. Das sorgt für eine bessere Durchblutung, soll Kopfschmerzen vorbeugen und dient dem Abbau von Stress.
Die Apotheke der Aborigines
Für die Ureinwohner Australiens ist eine natürliche und ausgewogene Ernährung die Grundlage von Gesundheit und Wohlbefinden. Traditionell leben sie als Jäger und Sammler von dem, was die Natur ihnen bietet. Der Nährwert der Buschpflanzen ist um einiges höher als der kultivierter Nutzpflanzen. Sie sind reicher an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen. Das Fleisch australischer Wildtiere ist fettarm mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Zusätzlich ist das Wissen um die Heilkräfte vieler einheimischer Pflanzen tief in der Kultur der Aborigines verankert. Einige sind hierzulande schon lange bekannt, z.B. der Eukalyptus, andere erscheinen eher exotisch.
Der Akazienbaum liefert den Ureinwohnern verschiedenste Grundstoffe. Lange Streifen der Wurzelrinde dienen als Schiene bei Knochenbrüchen, Rinde wird um die Stirn gebunden, um Kopfschmerzen zu kurieren und die Schoten des Baumes mit Wasser verrieben sind ein wirksames Mittel gegen Juckreiz.
Der Papayabaum liefert nicht nur Nahrung, ein Tee aus seinen Blättern wird von den Aborigines als Krebsheilmittel eingesetzt. Das Enzym Papain, das auch in den Früchten enthalten ist, besitzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Auch in Kosmetika entfaltet es seine positiven Eigenschaften. Da es die Zellerneuerung unterstützt, wirkt es wie eine Verjüngungskur für die Haut. Besonders zu empfehlen ist die Anwendung in Form einer Maske, aber auch der regelmäßige Genuss von Papayafrüchten ist Wellness für die Zellen.
Das ätherische Öl des Teebaums ist aufgrund seiner bakteriziden und fungiziden Wirkung vielseitig verwendbar. Da es in sehr seltenen Fällen zu einer allergischen Reaktion kommen kann, sollte man vor der Verwendung von Teebaumöl die eigene Haut testen. Man benetzt eine kleine Hautstelle auf der Innenseite des Unterarms mit dem Öl, und beobachtet einen Tag lang ob eine Rötung auftritt. Geschieht dies nicht, ist die Anwendung sicher. Zur sanften Gesichtsreinigung bei unreiner Haut gibt man etwas Öl auf einen feuchten Wattebausch und tupft damit das Gesicht ab. Pickel werden am besten mehrmals täglich direkt benetzt. Auch bei Insektenstichen soll dies Linderung verschaffen. Als kleine Wellnesskur bei Müdigkeit und Abgespanntheit kann ein Bad mit einigen Tropfen Teebaumöl für Entspannung und Ausgeglichenheit sorgen. Denn diese, so wissen die Aborigines, sind für unser Wohlbefinden unerlässlich.
Yogaurlaub in Australien
Yoga ist die Kunst, über den Körper den Geist in Einklang zu bringen
Yogalehrer wie beispielsweise aus Berlin bieten regelmäßig ganz besondere Attraktionen: Beispielsweise Yogaworkshops im wildromantischen Ort Alvie, ganz in der Nähe des “Lake Purdiguluc” in Australien. Outdoor-Yoga an einem Kraftplatz, der schon seit Jahrhunderten von den Australischen Aboriginies für rituelle Zeremonien genutzt wird als ein ganz besonderes Erlebnis. Mehrere wichtige Energielinien kreuzen sich an diesem besonderen Ort und machen jede feinstoffliche Aktivität besonders wirksam. Dieser Yogaevent stellt daher eine Erfahrung der besonderen Art dar! Abgerundet wird solch ein intensive Yogaprogramm durch mehrere Exkursionen in die nähere Umgebung: Melbourne, Bedeausflug an die Küste, Besuch der international bekannten St Kilda Iyengar Yoga School in Melbourne. Ein ganz spezieller Mix aus Urlaub, Wellness und Yogapraxis eben!
Manuka Honig
Der Manuka Honig kommt aus den bergigen Regionen Neuseelands oder Südost-Australiens. Bereits seit Jahrtausenden sind die positiven Eigenschaften eines jeden Honigs, bedingt durch den Gehalt an Wasserstoffperoxid, bekannt. Das Wasserperoxid, welches dadurch entsteht, dass die Bienen das Enzym Glucose-Oxidase bei der Honigproduktion hinzufügen, ist leicht antiseptisch. Für die Maoris, die Ureinwohner Neuseelands, hat die Heilpflanze Manuka (Südseemyrte) schon immer eine große Bedeutung gehabt. Die Heilpflanze Manuka (Leptospermum scoparium) ist mit dem australischen Teebaum verwandt. Die Blätter der Pflanze wurden von den Maoris zur Desinfektion sowie zur Heilung von Entzündungen und Wunden benutzt. Ein Tee, der aus den Blättern oder der Rinde hergestellt wurde, half bei Erkältungen, Infektionen und Blasenentzündungen.
Die Honigbienen holen sich den Nektar von den Blüten des Manuka Baums. Der Manuka Honig besitzt zusätzlich zum Wasserstoffperoxid, den jeder Honig besitzt, noch das Methylglyoxal (MGO). Das Methylglyoxal hat eine antibakterielle Wirkung und das Methylglyoxal entsteht erst in der Honigwabe und ist nicht in der Blüte enthalten. Die Technische Universität Dresden und zwar das Institut für Lebensmittelchemie, hat die Konzentration des Methylglyoxal im Manuka Honig identifiziert und konnte auch nachweisen, dass der Manuka Honig eine antibakterielle Wirkung hat. Der Manuka Honig ist ein natürliches Antibiotikum und wirkt gegen viele Bakterienarten, sogar gegen solche Bakterienarten, die gegen Antibiotika resistent sind. Auf jedem Glas Manuka Honig ist angegeben, wie hoch der Gehalt an Methylglyoxal (MGO) im Honig ist. Nur der Honig mit der MGO Bezeichnung ist ein echter Manuka Honig.
Klinische Studien haben die Wirkung des Manuka Honigs erforscht und er wird z.B. in einer Berliner Klinik zur Wundbehandlung eingesetzt. Speziell bei Brandwunden bewirkt der Honig, dass die Wunde besser und schneller heilt. Es bilden sich dadurch auch weniger Narben. Bereits im Jahr 2008 haben kanadische Forschungen die positive Wirkung des Honigs bei Rhinusitis und Sinusitis nachgewiesen. Den Spüllösungen der Nasenduschen wurde Manuka Honig beigemischt. Auch Infekte der Harnwege wurden erfolgreich mit Methylglyoxal behandelt. Bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts haben einige Farmer aus Neuseeland den Manuka Honig ihren Kühen gegeben, damit sie robuster gegen Krankheiten wurden.