Die zum Landkreis Mainz-Bingen gehörende Stadt Bingen liegt am rechten Rheinufer südöstlich des Rheinknies am Binger Wald und hat etwa 24.600 Einwohner. Den Namen verdankt Bingen den Kelten, die sich vor über 2000 Jahren an der Nahemündung in „Binge“ niederließen.
Im 12. Jahrhundert gründete hier die wohl bekannteste Bingerin, die Seherin und Heilkundige Hildegard von Bingen (1098-1179), das Benediktinerinnen-Kloster Rupertsberg. Ihrem Leben und Wirken widmen sich unter anderem eine eigene Ausstellung im „Historischen Museum am Strom“ und das Hildegard-Forum mit seinem wunderschönen Kräuter- und Obstgarten. Wahrzeichen der südlichsten Stadt des UNESCO-Welterbes „Oberes Mittelrheintal“ ist aber der Mäuseturm auf einer Rheininsel im so genannten „Binger Loch“. Dieser wurde ursprünglich im 10. Jahrhundert als Zollturm gebaut und erst 1855 von den Preußen wieder aufgebaut.
Zu den besonders sehenswerten Bauwerken zählen zudem der Alte Kran, ein für die Landesgartenschau 2008 originalgetreu restaurierter Rheinkran aus dem 17. Jahrhundert, und die romanische Basilika St. Martin. Auf dem Berg Klopp befindet sich die gleichnamig Burg Klopp aus dem 13. Jahrhundert, die heute als Rathaus genutzt wird, auf dem Rochusberg die gleichnamige spätgotisch-barocke Rochuskapelle. Die Drususbrücke über die Nahe ist zudem eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands und besitzt eine unterirdische romanische Brückenkapelle am linken Flussufer.
In der näheren Umgebung von Bingen laden vor allem der Nahe- und der Rheinradweg zum Radfahren und der Binger Wald zum Wandern, Nordic Walking und einer Entdeckungstour auf dem „Erlebnispfad Binger Wald“ ein. Weitere Ausflugsmöglichkeiten sind beispielsweise Rüdesheim am gegenüberliegenden Rheinufer oder die nur rund 35 Kilometer entfernte Domstadt Mainz.