Reisen in ferne Länder – andere Länder, andere Sitten?
Viele Menschen reizt es immer wieder aufs Neue, ihren Urlaub in einem fernen Land zu verbringen, welches so anders und so viel spannender erscheint, als das Heimatland, und man möchte sich für eine gewisse Zeit – um vom Alltagsstress und dem ewig Gleichen abzuschalten – dem Genuss eines solchen Ortes hingeben. Und daran ist bei Weitem nichts Verwerfliches. Im Gegenteil: Nur durch regelmäßige und intensive Erholung ist Gesundheit und Wohlbefinden gesichert.
Aber ein Land wie Sri Lanka ist nicht nur eine Tropeninsel im Indischen Ozean, geziert von den Hinterlassenschaften einer alten Hochkultur, Kuba ist nicht bloß eine von weißen Sandstränden gezierte Insel der Karibik, gefüllt mit lateinamerikanischer Musik, und die Malediven sind nicht nur eine weitere Inselgruppe des Indischen Ozeans, umspült von türkisfarbenem Wasser, das eine mannigfaltige Unterwasserwelt beherbergt.
Was nämlich viele Menschen vergessen, ist, dass sich solche Länder nicht nur landschaftlich, sondern auch im Kern, d.h. im Bezug auf ihre Menschen und ihre Lebensauffassungen, von anderen Ländern unterscheiden. Einer der größten Bereiche dieser Andersartigkeit ist häufig das Empfinden und die Ausprägung der Menschenrechte. Wenn Sie mit offenen Augen und mit ein wenig Hintergrundwissen durch Ihren Urlaubsort streifen, werden Sie Erfreuliches und Andersartiges entdecken, vielleicht sogar Ärger darüber empfinden, dass das, was Sie schätzen, in einem anderen Land nicht gilt.
Natürlich können Sie diese Umstände vergessen, die Augen davor verschließen und sich einem sorglosen Urlaub hingeben – Sie haben alles Recht dazu! Aber immer mehr Menschen wünschen sich, mehr über das Land zu erfahren, in das es sie führt. Einen kleinen Einblick zu gewinnen in das, was so weit von den Tourismuszentren entfernt und doch so nah geschieht.
Das Verhalten Ihres Reiseleiters im Hinblick auf die Verhältnisse Ihres Urlaubsziels
Dass auf die Menschenrechtsverhältnisse im Urlaubsland hingewiesen wird, ist bei Weitem nicht die Regel, sondern bleibt die Ausnahme. Diese Informationen sollte man – gerade bei Fernreisen – jedoch strikt anfordern. Gerade auf solche Dinge, die auch den Urlauber persönlich angehen, wie das unerlaubte Lesen in der Bibel auf den Malediven, sollte der Reiseleiter hinweisen.
Dem Reiseleiter sollten Krisenpunkte, wie Auseinandersetzungsorte oder gefährdete Plätze im Hinblick auf Terrorangriffen bekannt sein und explizit davor warnen, gerade in Krisenländern auf eigene Faust loszuziehen.
Vor allem aber auch die Reiseanbieter sollten ein höheres Maß an Verantwortung übernehmen – Menschenrechtsverletzungen, besonders auch solche, die den Urlauber direkt angehen könnten, zu verschweigen und unterstützt vom guten Wetter das Bild einer „heilen Welt“ zu erzeugen, indem man einen Ort nur für seine Attraktionen lobt, während man die Menschen vergisst, ist verantwortungslos und um sich abzusichern, sollte hier der Urlauber selbst die Initiative ergreifen, sich unabhängig des Reiseanbieters von einem objektiven, nicht an geschäftlichen Erfolg gebundenen Dritten, wie einem der vielen in den Buchhandlungen erhältlichen seriösen Reiseführer, beraten lassen.
Sehen Sie genau hin, was in Ihrem Urlaub um Sie herum geschieht und wagen Sie einen Blick hinter die Kulissen, auch wenn Sie Gefahr laufen, etwas schlechtes in Ihrem Urlaubsziel zu erkennen.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, denn letzten Endes sollen Sie die Gelegenheit haben, in Ihrem Urlaub auszuspannen und etwas angenehmes und neues zu erleben – Dies kann und will Ihnen niemand nehmen!