Das Sultanat Oman.
Man darf sagen, dass Sultan Qabus ibn Said kein Herrscher ist, der sich täglich in der Regenbogenpresse zu sehen wünscht. Seiner Machtfülle ist der absolute Monarch sich sicher; die Verfassung hat keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen des Sultans. Unabhängig ist das Sultanat seit 1971. Das ist freilich keine lange Zeit, aber in Oman ist man stolz auf die Entwicklung der vergangenen 40 Jahre. Der märchenhafte Reichtum, die Pracht und das Ansehen Omans sind mit dem Öl gekommen. Quasi über Nacht hat unwahrscheinlicher Reichtum, der in schwarzen Fontänen aus dem Boden schoss, märchenhafte Pracht und Glanz entstehen lassen. Es war fast so, als ob man sich beeilen müsste, als ob es vieles nachzuholen gäbe. Und tatsächlich hat man sich in Oman beeilt, das gesamte Land, die gesamte einheimische Bevölkerung von dem Segen, den das schwarze Gold brachte, profitieren zu lassen. Zu keinem Zeitpunkt hat man in Oman den Fehler gemacht, eine bettelarme Bevölkerung prunkvollen Herrscherpalästen gegenüber zu stellen.
Die geographische Lage des Oman ist traumhaft; die gesamte östliche und südöstliche Küste liegt am Arabischen Meer, der Nordosten am Golf von Oman. Im Westen teilt man sich die Grenzen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien. Das ist eine gediegene „Wohnlage“, fürwahr. Wenn der Gharbi, ein heißer Wind aus dem Oman-Gebirge, die Sommerhitze unerträglich werden lässt, verbringt man den Nachmittag gerne auf einer der großzügig angelegten Eislaufflächen. Welche Kosten der Betrieb von Eislaufstadien in tropischer Hitze verursacht? Diese Frage stellt man sich in Oman nicht. Man lebt im Überfluss; Erdöl, aber auch Erdgas und Kupfer haben der Wüste atemberaubend schöne Oasen wie die Hauptstadt Maskat, wie Duqm am Arabischen Meer und wie Sohar am Golf von Oman abgerungen. Wer in der glücklichen Lage ist, in Oman einen herrlichen Urlaub zu verbringen, spürt deutlich, dass auch Geld allein sehr glücklich machen kann.