Wenn einer an einer Steilküste Hühnergötter sucht, muss er nicht gleich aus der Steinzeit stammen. Dieses Hobby haben auch moderne Menschen. Bei den „Hühnergöttern“ handelt es sich um Steine, die ein durchgehendes Loch haben. Die gelten als Glück bringend.
Bier aus Ostseewasser
Es ist nicht nur ein Gerücht: Das Ostseewasser ist – zumindest aus Sicht von Studenten der Fachhochschule Flensburg – so sauber, dass man damit Bier brauen kann. Gesagt, getan. Mit dem „Zickfelder Dunkel“ konnte man auf einem Brauwettbewerb so überzeugen, dass man nun hofft, auch ein bisschen launige Werbung für die Ostsee-Region zu machen. Barfuß am Ostsee-Strand entlang zu gehen, wirft auch die Frage auf, warum die Wellen bei jeder Windrichtung trotzdem am Strand auflaufen. Sie könnten ja auch entlang der Küste verlaufen. Das tun sie aber nicht, weil die abnehmende Wassertiefe dafür sorgt, dass die Welle sich neu ausrichtet und am Strand landet.
Gar nicht langweilige Museen
Museen können ziemlich langweilig sein, finden urlaubende Kinder. Nicht so an der Ostsee. Hamburg lockt mit einem Kaffeemuseum, Sierksdorf mit einem Bananenmuseum! Ausgerechnet Bananen!? Das ist dem Industrie-Designer Bernhard Stellmacher zu verdanken, der leidenschaftlich alles gesammelt hat, was nach Banane aussah. Zusätzlich hat er auch noch selbst „Bananiges“ erfunden. Heute kann man seine kuriose Sammlung von bananenförmigen Dosenöffnern, Salzstreuern oder Christbaumkugeln bewundern und staunend feststellen, dass es sogar Bananenketchup gibt. Alles Banane? Technologisch interessierte Interessieren sich wahrscheinlich eher für die Schwebefähre zwischen Österrhönfeld und Rendsburg. Sie hängt an einer denkmalsgeschützten Eisenbahnbrücke und führt über den Nord-Ostsee-Kanal. Kanalüberquerungen sind übrigens immer kostenlos. Nicht so auf der Insel Rügen, wo man von Moritzdorf per „Fähre“ in das Ostseebad Baabe übersetzen kann. Der Obulus ist verständlich, denn der Fährmann rudert einen mit Muskelkraft über das Wasser und erspart einem dadurch acht Kilometer Wanderung.
Sprachen und Dialekte
Was Petuhtanten sind, weiß heute nur noch ein Flensburger. Petuh ist eigentlich eine verbale Verballhornung, die aus dem Flensburger Raum kommt. In dieser Gegend sprach man früher ein Kauderwelsch aus mehreren Sprachen und Dialekten der Gegend, das man Missingsch nannte. Man schipperte mit Dampfern über die Flensburger Förde Richtung Dänemark und besaß Jahresdauerkarten – so genannte Partout-Karten. Daraus wurde im Missingsch das berühmte Petuh. Heute nennt man auch den regionalen Dialekt Petuh, aber der gehört zu den aussterbenden Sprachen. Sprache ist auch ein Mittel der Ostseeband „Büro am Strand“. Doch lieber noch als die Beine unter dem Schreibtisch in den warmen Strandsand zu stecken, möchten immer mehr Menschen am Strand heiraten. Auf Rügen kann man zwischen Mai und September den Standesbeamten an den Strand zitieren, um den Bund der Ehe einzugehen.
Haie in der Ostsee
Um Haie zu sehen, muss man keineswegs nach Australien reisen. Ein Trip nach Fehmarn vom jeweiligen Ostseeurlaubsort genügt auch. Hier kann man im Burger „Meereszentrum Fehmarn“ 1000 Meeresbewohner hinter Glas erleben. Unter ihnen sind 12 verschiedene Haiarten zu bestaunen. Wenn Sie einem Ammenhai oder einem Stierkopfhai direkt in den Schlund blicken möchten, fahren Sie nach Burg. Der Blick in das Riffbecken mit dem eindrucksvollen Acrylglastunnel, durch den man die Haie direkt über dem eigenen Kopf durch das Becken streifen sieht, ist einmalig spannend! Man könnte sagen: Wie Tauchen, nur trocken. Und wo wir gerade beim Fisch sind: In den so genannten Zeesbooten hat man früher auf dem Darß Fischfang betrieben. Die Zeesenfischerei ist langst passee, aber als Ostseeurlauber kann man die flachen Küsten- und Boddengewässer immer noch durchstreifen. Genauer: Durchsegeln. Die restaurierten Boote sind echte Hingucker.